Quelle: BärnToday / Anissa Dennenmoser
BärnToday: 2019 kam es in Bern zu wüsten Szenen. Wie hat sich die Polizei vorbereitet?
Reto Nause: Wir haben mit Roter Stern Belgrad bereits Erfahrungen gemacht, diese Erfahrungen waren nicht positiv. Seit die Auslosung bekannt ist und wir wissen, dass diese Mannschaft noch einmal zu uns kommt, ist die Polizei in den Vorbereitungen auf diesen Match-Tag. Wir erwarten circa 2000 Belgrad-Fans – zum Teil aus der Schweiz, aus dem näheren Deutschland, aber auch aus Belgrad selbst.
Hat die Polizei Kenntnis von einem Fanmarsch der Belgrad-Fans?
Ja, das haben wir. Aufgrund der grossen Anzahl von Fans, die Belgrad unterstützen wollen, wird es auch nicht möglich sein, sie mit einem Shuttle-Bus ins Stadion zu bringen. Sie werden also laufen – wir wollen einen Dialog etablieren und die Route verbindlich abmachen. Ob das gelingt, wird sich erst am Tag selbst zeigen.
Wie will Polizei Szenen wie 2019 verhindern, als es zu Schlägereien kam und ein Polizist sogar Warnschüsse mit der Pistole abgeben musste?
Die Polizei wird diese Fans eng begleiten. Dort, wo man kritische Infrastruktur hat, wird man sich entsprechend aufstellen. So ein Fanmarsch ist immer unberechenbar, deshalb haben wir das in der Regel nicht wirklich gerne. Der Dienstag wird ein schwieriger Einsatz für die Kantonspolizei Bern.
Welche Verwüstung die Belgrad-Fans 2019 in der Stadt Bern anrichteten, siehst du im Video.
Quelle: TeleBärn Beitrag vom 22.08.2019 (Archiv)
Am Montag findet mit dem Zibelemärit noch ein weiterer Grossanlass statt. Hätte man sich für den Tag danach lieber eine andere Mannschaft als Gast gewünscht?
Leider können wir keine Wünsche anbringen. Wir haben ja nicht nur den Zibelemärit und Roter Stern Belgrad, es gab Dutzende von Kundgebungen und wir werden noch weitere in der Stadt Bern haben. Die Sicherheitsbehörden und Einsatzkräfte müssen aktuell eine enorme Belastung stemmen.