Mittelland
Kanton Solothurn

Stahl Gerlafingen setzt im August erneut auf Kurzarbeit - Gewerkschaften begrüssen den Schritt

Wirtschaftliche Krise

Stahl Gerlafingen setzt im August auf Kurzarbeit, Gewerkschaften sind einverstanden

23.07.2024, 19:24 Uhr
· Online seit 23.07.2024, 07:36 Uhr
Die Marktlage sei nach wie vor schlecht für Stahl Gerlafingen. Deshalb hat das Unternehmen für seine Mitarbeitenden im August erneut Kurzarbeit beantragt. Der Finanzchef hofft, dass sich die Marktsituation im zweiten Halbjahr 2024 verbessert. Das hoffen auch die Gewerkschaften.

Quelle: TeleBärn

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Die Kurzarbeit für Mitarbeitende sei eine Vorsichtsmassnahme des Unternehmens, teilt Stahl Gerlafingen in einer Mitteilung am Montag mit. Der Finanzchef der Firma Patrick Puddu erklärt gegenüber der «Solothurner Zeitung»: «Die Kundenaufträge haben sich nicht wie vorgesehen entwickelt.» Die Einführung der Kurzarbeit sei eine präventive Massnahme, um auf die Auftragslage zu reagieren.

Das Stahlwerk wird nach der Sommerrevisionspause zusätzlich vom 9. bis 21. August stillstehen; die Kombistrasse vom 5. bis 13. August und das Ringcenter vom 1. bis 13. August. Der Kanton Solothurn habe die Kurzarbeit am 22. Juli wie beantragt bewilligt, teilte Stahl Gerlafingen weiter mit. Man werde den Mitarbeitenden 88 Prozent der Kurzarbeitsentschädigung auszahlen. Obligatorisch wären nur 80 Prozent, so das Unternehmen weiter.

Weniger Bestellungen als erhofft

Es seien weniger Bestellungen eingetroffen als erwartet. Die Lager in Gerlafingen seien voll. Im Sommer komme es jeweils zu einem geplanten Stillstand, um die Maschinen zu warten. Diese Pause werde nun verlängert. Vergangenen Frühling hatte der Solothurner Stahlproduzent bereits 95 Stellen abgebaut, um auf die Marktsituation zu reagieren.

Der Finanzchef führt die wirtschaftlichen Probleme von Stahl Gerlafingen auf die schwierigen Rahmenbedingungen für das Unternehmen zurück: Beispielsweise das Exportverbot für Profilstahl in die EU oder die hohen Strompreise in der Schweiz machen die Situation herausfordernd. Man hoffe jetzt auf eine Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr 2024.

(sz/mfu)

veröffentlicht: 23. Juli 2024 07:36
aktualisiert: 23. Juli 2024 19:24
Quelle: BärnToday

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