«Die sexuellen Übergriffe durch Kleriker belasten mich schwer. Ich bin erschüttert und sprachlos über die Vorkommnisse», schreibt Felix Gmür in seinem schriftlichen Statement am Dienstagabend. Seine Gedanken seien bei den Betroffenen. «Was sie durch Übergriffe von Klerikern erlebt haben, ist schwer vorstellbar. Die Erlebnisse haben verstört und zerstört.»
Will sich für vollständige Aufarbeitung einsetzen
Gmür anerkennt in seinem Schreiben die Fehler, die im Bistum Basel passiert sind und übernimmt darin die volle Verantwortung. Auch verspricht er, sich für die vollständige Aufarbeitung einzusetzen und bittet die Betroffenen um Vergebung. Im Bistum Basel gäbe es bereits Massnahmen, um sexuelle Übergriffe zu verhindern und dagegen vorzugehen.
«Diese Massnahmen gilt es weiter zu verbessern.» Gerade in der Kinder- und Jugendarbeit gelte es, für Situationen aufmerksam zu sein, die Missbrauch begünstigen. Es sei wichtig, dass die Menschen der katholischen Kirche wieder vertrauen könnten.
1002 Missbrauchsfälle in den letzten 70 Jahren
Am Dienstag wurde eine Pilotstudie veröffentlicht. Diese konnte für die vergangenen 70 Jahre 1002 Missbrauchsfälle im Umfeld der katholischen Kirche in der Schweiz nachweisen. Die römisch-katholische Kirche hat reagiert und neue Massnahmen beschlossen, um gegen den sexuellen Missbrauch vorzugehen. So sollen beispielsweise Priester, Diakone und Mitglieder von Ordensgemeinschaften künftig in ihrer Ausbildung psychologische Abklärungen machen müssen. Auch soll es schweizweit professionelle Angebote geben, um Missbräuche zu melden.
(nsc)