Mittelland

Energiewende: Zuchwiler Helion kauft Solarstrom zusammen und mischt Strombranche auf

Energiewende

Zuchwiler Helion kauft überschüssigen Solarstrom zusammen

15.10.2023, 12:09 Uhr
· Online seit 15.10.2023, 11:40 Uhr
Die kleinen Solarstrom-Anlagen auf den Dächern schiessen wie Pilze aus dem Boden. Für den Strom, den die Hausbesitzer ins Netz einspeisen, kriegen sie bisher aber nur sehr wenig Geld. Die Zuchwiler Firma Helion will das ändern und mischt damit die Strombranche auf.
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Noah Heynen und seine Leute von der Helion Solar sind seit Jahren in der Energiebranche tätig, bisher vor allem als Monteure von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und in der E-Mobilität. Nun steigt die Firma mit Sitz in Zuchwil in ein neues Business ein, das die Strombranche aufmischen dürfte, wie die Sonntagszeitung berichtet.

Es geht um den Strom, den die Leute mit einer Solaranlage zu Hause produzieren, aber nicht selbst brauchen. Dieser Strom wird ins allgemeine Stromnetz eingespeist – bisher allerdings häufig zu sehr bescheidenen Preisen. Die Produzierenden sind abhängig von ihrem Stromversorger: Er bestimmt die Preise und kann sie nach Belieben anpassen. Planungssicherheit gibt es dabei kaum, und der Profit ist ebenfalls sehr bescheiden.

Fixer Tarif für die kleinen Solaranlagen

Der Ansatz von Helion ist nun, den überschüssigen Strom vieler Kleinkunden zusammenzukaufen und ihn an Grosskunden zu verkaufen. Einen ersten solchen Grosskunden gibt es schon - den Auto-Importeur Amag. Das liegt auf der Hand, denn Helion Solar war vor einem Jahr von der Amag übernommen worden.

Der Vorteil für die Kleinkunden: Sie erhalten einen fixen und langjährigen Abnahme-Tarif von Helion und sind nicht mehr den wechselnden Tarifen der Stromversorger ausgesetzt.

Wer es dynamischer mag, kann ein zweites Modell wählen: Es sieht vor, den Strom vor allem dann ins Netz einzuspeisen, wenn die Preise hoch sind. Der Eigenbedarf im Haus (Boiler, Wärmepumpe, E-Auto) wird im Gegenzug mit Strom versorgt, wenn der Marktpreis tief ist. Die Steuerung läuft über eine App. Dieser Zugang an die Strombörse liefert einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes. 

Nachahmer erwünscht

«Unser neues Modell wird die etablierten Stromanbieter herausfordern und den Markt in Bewegung bringen», sagt Helion-Chef Heynen in der Sonntagszeitung. Sein Modell werde sicher bald kopiert, das sei aber in Ordnung. Die Möglichkeit, den Strom aus der eigenen PV-Anlage frei zu verkaufen, gibt es seit 2018, bisher gab es aber keine Abnehmer. Das ändert sich nun mit dem Angebot von Helion.

In einer Medienmitteilung am Sonntag doppelt Helion nach. Das neue Tarifmodell sei nicht nur ein Novmum für die Schwei, sondern auch ein Meilenstein für die Energiewende.

(mj)

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veröffentlicht: 15. Oktober 2023 11:40
aktualisiert: 15. Oktober 2023 12:09
Quelle: 32Today

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