Der subjektive Eindruck täuscht nicht, zuletzt gab es im Kanton Bern mehr Meldungen über Einbrüche, Diebstähle oder ähnliche Delikte. Die Kantonspolizei bestätigt diese Tendenz auf Anfrage und schreibt: «Wir haben in den letzten Monaten generell mehr Einbruchdiebstähle und ähnlich gelagerte Delikte festgestellt. Die genauen Zahlen des Jahres 2023 werden aber erst in der polizeilichen Kriminalstatistik Ende März 2024 veröffentlicht.»
Es würde sich dabei in der Regel um Einzeltäter handeln. Ab und zu seien sie in Kleingruppen unterwegs. Hinweise auf organisierte Banden, lägen der Kantonspolizei Bern nicht vor.
Täterschaft vermehrt aus Nordafrika
Dabei ist der Kanton Bern in der Schweiz keine Ausnahme. Zuletzt berichtete die Zeitung «Schweiz am Wochenende» über den Nachbarkanton Aargau. Auch dort gibt es offenbar eine drastische Zunahme von Diebstählen und Einbrüchen, die von jungen Männern aus Nordafrika begangen werden. In den ersten sechs Wochen des laufenden Jahres seien im Aargau 75 Prozent mehr Delikte von Menschen aus Marokko, Algerien, Tunesien oder Libyen registriert worden. Dies, nachdem bereits 2023 eine Rekordzahl derartiger Delikte verzeichnet worden war.
Im Kanton Bern gibt es ebenfalls eine Zunahme, wie die Kantonspolizei bestätigt. Sie schreibt: «In den letzten Monaten stellten unsere Einsatzkräfte bei Anhaltungen wegen Einbruchdiebstählen und ähnlich gelagerten Delikten fest, dass diese jungen Männer vermehrt aus den Maghreb-Staaten stammen.» Beispielweise in Konolfingen ertappte die Kantonspolizei Bern vor wenigen Tagen zwei Diebe auf frischer Tat. Es handelte sich um zwei Algerier im Alter von 21 und 27 Jahren.
Kaum Perspektiven in der Schweiz
Seit 2022 hat die Zahl der Asylgesuche aus Nordafrika wieder zugenommen, wie Angaben des Bundes zeigen. Trotzdem haben Menschen aus den sogenannten Maghreb-Staaten in der Schweiz kaum Chancen auf Asyl. Wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt, stellten 1485 Personen aus Algerien ein Gesuch in der Schweiz.
Nur neun davon wurden als Flüchtlinge anerkannt. Im Kanton Aargau handelte es sich bei den festgenommenen Personen ausschliesslich um Asylbewerber, oftmals mit abgewiesenem Gesuch. Entsprechend dürfen sie in der Schweiz nicht arbeiten und es fehlt vielen an einer richtigen Perspektive.