Mittelland
Kanton Bern

Hornusser müssen bei Eidgenössischem Hornusserfest auf Grusswort des Bundesrates verzichten

EHF in Höchstetten

Bundesrat verärgert Hornusser mit kurzfristiger Absage

· Online seit 07.08.2024, 06:31 Uhr
Ende August findet das Eidgenössische Hornusserfest in Höchstetten statt. Beim Traditionsanlass, der nur alle drei Jahre stattfindet, ist es eigentlich üblich, dass ein Bundesratsmitglied beim Festakt anwesend ist und dort ein Grusswort der Landesregierung überbringt. Für dieses Jahr sagte der Bundesrat jedoch ab – zum Unverständnis des OK-Präsidenten.
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«Zum allerersten Mal in der Geschichte der Eidgenössischen Hornusserfeste wird kein Bundesrat am offiziellen Festakt anwesend sein», schreibt das OK des Eidgenössischen Hornusserfestes (EHF) 2024 in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Enttäuschung und das Unverständnis sei gross, heisst es weiter.

OK-Präsident Michael Kummer erklärt auf Anfrage von BärnToday, wie es zur Absage gekommen ist: «Bereits Ende 2023 haben wir wegen eines Grusswortes von Departementsvorsteherin Viola Amherd für unseren Festführer Kontakt mit dem VBS (Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Anm. d. Red.) aufgenommen. Damals haben wir ihnen bereits mitgeteilt, dass der offizielle Festakt am 31. August stattfindet. Mitte März haben wir schliesslich das ‹Save the Date› an die eingeladenen Vertreter aus Politik und Wirtschaft verschickt – also auch an Viola Amherd. Erst am 23. Juni hat das VBS der Bundeskanzlei für den Anlass abgesagt. Zu diesem Zeitpunkt war es der Bundeskanzlei nicht mehr möglich, ein anderes Bundesratsmitglied für das EHF zu finden.»

Via Ständerat Werner Salzmann habe man auch noch versucht, an Bundesrat Albert Rösti heranzukommen, wie Kummer sagt. «Aber auch dessen Agenda war bereits voll.»

«Sind enorm enttäuscht»

Der Frust über die Absage ist dem OK-Präsidenten anzuhören. «Wir haben acht Jahre auf den Anlass hingearbeitet und erhalten nun vom Bundesrat so eine kurzfristige Absage – wir sind enorm enttäuscht.»

Noch 2018, am letzten EHF (2021 fand das Fest wegen Corona nicht statt), habe sich der damalige Bundespräsident Alain Berset regelrecht unters Volk gemischt. «Er war so nah beim Volk und hat das Hornussen auch selber ausprobiert», erzählt Michael Kummer begeistert.

Quelle: telebärn

Wie der OK-Präsident des Hornusserfestes findet, wird in der Politik nur noch für das eigene Wohl geschaut. «Wenn man bei einem Anlass das Gefühl hat, dass man dort mehr Stimmen gewinnen kann oder es ein besseres Bankettbuffet gibt, geht man dorthin.» Man fühle sich dem Volk nicht mehr verpflichtet, sagt Kummer. «Keines der sieben Mitglieder unserer Landesregierung nimmt sich Zeit für diesen eidgenössischen Anlass.»

Statt einer Vertretung aus dem Bundesrat kommt nun Nationalratspräsident Eric Nussbaumer nach Höchstetten. «Ich bin sehr stolz, dass Eric Nussbaumer kommt», sagt Kummer. «Als wir unseren Sport im März im Rahmen des ‹Tages der Volkskultur› dem Parlament vorstellen konnten, teilte mir Nussbaumer bereits mit, dass ich ihm eine Einladung für das EHF schicken soll. Nach der Absage des Bundesrates kontaktierte ich ihn und erhielt sofort einen positiven Bescheid. Es gibt in der Politik also noch Leute, die ihr Wort halten.»

«Jede Anfrage wird geprüft»

Die Bundeskanzlei äussert sich zur Absage des Bundesrates gegenüber BärnToday wie folgt: «Der Bundesrat erhält zahlreiche Anfragen für Veranstaltungen und kann nicht alle mit einem positiven Bescheid beantworten. Der Bundesrat prüft jede Anfrage sorgfältig und schaut, ob eine Teilnahme möglich ist. Frau Bundespräsidentin Viola Amherd trug dieses Jahr mit einem Grusswort zum Eidgenössischen Hornusserfest bei.»

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veröffentlicht: 7. August 2024 06:31
aktualisiert: 7. August 2024 06:31
Quelle: BärnToday

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