Er ist verlockend, der «P&R»-Parkplatz bei der Shoppingmeile in Lyssach. Keine Barriere beim Eingang und immer freie Parkplätze. Ideal, um «hurti» das Auto abzustellen und etwas in einem der Geschäfte abzuholen. Doch wehe, man bezahlt nicht sofort die Mindestgebühr von einem Franken für die erste Stunde. «Bereits nach drei Minuten wird ein Foto gemacht und die 40-Franken-Busse ist erteilt», schildert ein Lastwagenfahrer die Situation gegenüber «32Today».
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So funktioniert die Abzocke
Das Ganze hat System. «Die Parkplätze sind hochmodern und mit Magnetsensoren im Boden ausgerüstet. Parkiert jemand, so wird nach kurzer Zeit eine Meldung in den Container auf dem Parkplatz geschickt. Bezahlt man etwas zu spät oder ist zwei Minuten zu spät vom Einkauf zurück, so eilt eine Person aus dem Container, macht ein Foto und erteilt die Busse», erklärt der Informant gegenüber 32Today. Das Geld auf dem «P&R» wird offenbar nicht primär mit dem Parkieren verdient, sondern vielmehr mit dem Erteilen von Bussen.
Quelle: TeleBärn
Gericht schiebt nun den Riegel
Der Parkplatz beschäftigt seit längerem auch die Justiz. Mehrere Personen haben sich gegen die Bussen des Parkplatzbetreibers gewehrt und vor dem Regionalgericht Emmental-Oberaargau recht erhalten. Doch damit nicht genug. Wie die Berner Kantonspolizei gegenüber Today bestätigt, läuft gegen den Betreiber des «P&R» nun ein Strafverfahren wegen Nötigung, eventuell Betrug und Geldwäscherei. Mehre Privatpersonen und Unternehmen hätten Anzeigen und Meldungen diesbezüglich bei der Polizei gemacht. Im Zuge des Verfahrens hat die Polizei nun dem Parkplatz den Riegel geschoben – im wahrsten Sinne des Wortes. Eine massive Absperrung am Boden und Polizeiabsperrband verunmöglichen seit Mittwoch die Zufahrt auf den Parkplatz. Ahnungslose Autofahrende können aufatmen.
