Die Stromrechnung des Metzgereibetriebes von Claudio Stauffer hatte sich zu Beginn des Ukrainekriegs fast vervierfacht. Gegenüber «Blick» erzählt der Metzger, wie er bewusst seinen Stromverbrauch reduziert und auf seinem Betrieb eine Solaranlage installiert habe. Weil er dadurch weniger Strom verbraucht hat, flatterte eine Rechnung ins Haus: 17'000 Franken für zu wenig gebrauchten Strom. Doch warum?
Stromversorger kaufte teuren Strom
Wie der «Blick» schreibt, liegen die Gründe in einem Vertrag mit der Stromanbieterin Elektra Jegenstorf. So habe Stauffer im August 2022 einem Vertrag mit neuen Konditionen (mit starken Preiserhöhungen) zugesagt. Bereits im September habe der Emmentaler Metzger den Stromversorger über seine Solar-Pläne und seinen künftig reduzierten Stromverbrauch informiert.
Einen Monat später habe Stauffer den Vertrag erhalten und unterschrieben. «Da ich die Elektra über meine künftige Stromproduktion informiert hatte, dachte ich, die Zahlen seien inklusive meiner eigenen Stromproduktion zu verstehen», sagt Stauffer zu «Blick». Doch dem war nicht so.
Elektra Jegenstorf und Unternehmer widersprechen sich
Die Elektra Jegenstorf kauft den Strom extrem teuer ein – und muss die Überschussmenge, die der Metzger durch seine eigene Stromproduktion nicht benötigte, wieder günstiger verkaufen. Dadurch bleibt das Unternehmen auf 17'000 Franken sitzen, die nun an Claudio Stauffer weitergegeben werden. «Der Kunde hat uns erst fünf Wochen nach seinem Vertragsabschluss über den Bau seiner PV-Anlage und die damit verbundene Mengenreduktion informiert», sagt die Elektra Jegenstorf auf Anfrage von «Blick».
Der Metzger sieht das anders: «Ich habe die Elektra fünf Wochen nach der Offerte informiert. Von einem Vertrag war zu dieser Zeit keine Rede. Dieser wurde erst im Oktober unterschrieben.» Claudio Stauffer sei frustriert, dass sein Engagement für Nachhaltigkeit ihn so teuer zu stehen komme. Bezahlen wolle er die Rechnung nicht.
(dak)
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