Mittelland
Kanton Solothurn

Knappe Blutreserven in Solothurn und Aargau: Aufruf zum Blutspenden vor Ferien

Sommerferien-Zeit

Aufruf zum Blutspenden: Warum die Reserven aktuell knapp sind

04.07.2024, 15:16 Uhr
· Online seit 03.07.2024, 14:23 Uhr
In den letzten Wochen flatterten in viele Haushalte Briefe, die zum Blutspenden aufrufen. Das, weil so kurz vor den Sommerferien die Blutreserven knapp sind.
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Blut spenden kann Leben retten – wer viel Blut verliert, ist auf eine Blutkonserve angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass von jeder Blutgruppe genügend Blutkonserven vorhanden sind. Aktuell sind in den Kantonen Solothurn und Aargau die Blutbanken jedoch relativ leer. Deshalb wird mit einer Kampagne zum Spenden aufgerufen. Nadja Hänni, die Mediensprecherin der Stiftung Blutspende SRK Aargau-Solothurn erklärt, warum man unbedingt spenden sollte.

Spendermangel vor den Sommerferien

«Wir haben aktuell Mühe, den Blutbedarf abzudecken, weil viele Spendewillige die Spendetauglichkeitskriterien nicht erfüllen», sagt Hänni. Gründe dafür können zum Beispiel Allergien, Infekte oder Zeckenstiche sein. Zudem könnten sich viele Menschen einen Blutspendetermin aufgrund der Sommerferien zeitlich nicht einrichten oder sie seien sogar bereits verreist.

«Wenn es im Sommer heiss ist, gehen die Menschen halt lieber in die Badi als zum Blutspenden». Und auch Spendende, die bereits wieder von den Ferien zurück sind, dürften je nach Destination, in der sie waren, nicht spenden.

Aktuell sei vor allem der Bedarf an den Blutgruppen A+ und A- besonders hoch. Blutgruppen wie 0 (negativ sowie positiv) und A+ seien jedoch auch immer gefragt. «Die meisten Leute haben die Blutgruppe A+ oder 0+. 0- kann man im Notfall an alle Leute transfundieren, deshalb ist auch da der Bedarf sehr hoch», erklärt die Mediensprecherin.

Blut ist nicht lange haltbar

Die Stiftung Blutspende SRK Aargau-Solothurn hat einen sogenannten «Spenderservice», der dafür sorgt, dass Menschen zur Blutspende kommen. «Wir akquirieren fleissig Leute und rufen bestehende Spendende an», sagt Nadja Hänni. Gerade bei jungen Spendenden bestehe aber oft das Problem, dass diese nicht regelmässig, also mehrmals pro Jahr zur Blutspende erscheinen. Deshalb gebe es auch marketingtechnisch mehrere Kampagnen, die die Menschen zum Blutspenden anregen sollen.

Trotzdem sei es aber auch nicht das Ziel, am Ende zu viel Blut zu haben. «Wir möchten immer die richtige Menge der richtigen Blutgruppe zur richtigen Zeit haben», sagt Hänni. Das Blut sei nämlich nicht ewig haltbar, nach 45 Tagen laufe es ab. Deshalb bedürfe es auch einer guten Planung, damit nicht zu viel Blut gesammelt werde, sagt die Mediensprecherin.

So kannst du spenden

Beim Blutspenden gibt es einige Kriterien, die eine spendende Person erfüllen muss, damit ihr Blut brauchbar ist. «Blut spenden können alle gesunden Personen, die bei einer Erstspende zwischen 18 und 65 Jahre alt sind», sagt Hänni. Bei Personen zwischen 60 und 65 Jahren brauche es vor einer Erstspende ein Gespräch. Wer über 65 Jahre alt ist und zum ersten Mal spenden möchte, sei leider nicht mehr zugelassen. Zudem müsse man mindestens 50 Kilo wiegen.

Wer zum ersten Mal spende, solle darauf achten, vor dem Termin genug zu trinken. «Beim ersten Mal sollte man vielleicht nicht gleich am Morgen kommen, denn da ist der Kreislauf noch nicht so im Schwung», weiss Hänni. Nach der Spende sollte man kurz auf der Liege ruhen, anschliessend erhalten alle Spenderinnen und Spender ein Sandwich und etwas zu trinken.

Eine Spende erfolgt jedoch unentgeltlich  – aus ethischen Gründen. «Eine Blutspende soll freiwillig sein. Wenn man nichts zu verbergen hat, füllt man auch den Fragebogen ehrlich aus», erklärt Hänni. Geld sei der falsche Anreiz um Menschen zur Blutspende zu bewegen.

veröffentlicht: 3. Juli 2024 14:23
aktualisiert: 4. Juli 2024 15:16
Quelle: 32Today

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