Die Pläne für den Neu- und Umbau des Bürgerspitals sind inzwischen nicht mehr taufrisch, sie stammen aus dem Jahr 2007. Vielleicht sind sie bereits veraltet, wie so oft bei grossen Bauprojekten.
Konkret soll dort, wo früher das hohe Bettenhaus stand, wieder ein Gebäude entstehen. Darin soll unter anderem die neue Kantine Platz finden. Der Solothurner Kantonsbaumeister Guido Keune will nun die Pläne zusammen mit der Solothurner Spitäler AG nochmals überdenken, denn es biete sich eine einmalige Gelegenheit.
Tiefgarage heutzutage ein Muss
Wenn das Loch also schon mal da ist, warum nicht gleich eine Tiefgarage einbauen? Das hätte gemäss Kantonsbaumeister Keune gleich mehrere Vorteile:
- Die Tiefgarage wäre optimal gelegen und würde direkte unterirdische Zugänge zu mehreren Gebäuden ermöglichen – kürzere Wege also für Patienten, Personal, Besucherinnen und Zulieferer.
- Der aktuelle oberirdische Parkplatz Nord könnte aufgelöst werden, das Land würde frei für Wohnungen an bester Lage.
- Die neuen unterirdischen Räumlichkeiten bei der Tiefgarage würden Platz bieten, den man beispielsweise für Serverräume nutzen könnte. In den anderen Spitalgebäuden würde damit Fläche frei, die besser genutzt werden könnte als bisher.
- Die Kosten würden nicht überschritten, der genehmigte Kreditrahmen würde ausreichen. Zudem würde auch eine einfache Aufschüttung der Baugrube Kosten verursachen.
Herr Keune, warum kommt die Idee mit der Tiefgarage erst jetzt?
Das hat mit den langen Planungszeiträumen für das Projekt zu tun. Ich finde, es ist legitim gescheiter zu werden und umzudenken, wenn sich die Anforderungen so stark verändert haben. Man muss jetzt den Mut haben, Stopp zu sagen und sich zu überlegen, was es noch braucht und ob die angedachten Orte dafür noch geeignet sind. Topografisch würde die Einstellhalle optimal liegen, mit einem Baldachin, der die beiden anliegenden Spitalgebäude oberirdisch verbindet. Unterirdisch hätte man in der Mitte der Garage einen grossen Fussgängerstreifen, auf der linken Seite ginge es dann ins Spital und auf der rechten direkt ins Restaurant.
Warum den bestehenden oberirdischen Parkplatz gegen eine Tiefgarage tauschen?
Aus planerischer Sicht darf es heutzutage nicht mehr sein, dass auf einem so attraktiven Platz nur Autos stehen. Das ist eine Sünde. Wir sind hier zwar nicht in Zürich, aber es darf trotzdem nicht sein. Die Autos müssen unter den Boden, nicht die Menschen. Die Menschen brauchen Licht und Luft und Sicht. Die Lage mit Blick auf den Jura und hinunter auf die Stadt Solothurn ist zusammen mit der guten Verkehrsanbindung sehr geeignet für attraktiven Wohnraum.
Was sind die nächsten Schritte?
Bis Ende 2023 werden noch die restlichen unterirdischen Bauwerke rückgebaut, parallel dazu läuft eine Machbarkeitsstudie zum neuen Projekt. Es geht darum, abzuklären: Ist das Projekt rechtlich und baulich umsetzbar? Welche Anpassungen braucht es? Wie steht es um die Kosten und wie würde sich dadurch der Zeitplan verändern? Geplant war die Fertigstellung auf das Jahr 2027. Mit den Änderungen rechnen wir mit maximal anderthalb Jahren Verzögerung.
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