32Today: Zum Beginn des neuen Schuljahres startet die Kantonspolizei Solothurn die Kampagne «Stoppen für Schulkinder». Worum geht es?
Nourdin Khamsi (Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn): Zum Start ins neue Kindergarten- und Schuljahr sind im ganzen Kanton rund 30'000 Kinder und Jugendliche unterwegs. Mit der Kampagne möchten wir die Verkehrsteilnehmer bitten, in dieser Zeit besonders aufmerksam zu sein. Die Kampagne richtet sich aber auch an Eltern und Schulkinder. Die Polizei wird in diesen Tagen entlang der Schulwege, bei Fussgängerstreifen und Bushaltestellen präsent sein, ebenso rund um die Schulhäuser.
Geht die Polizei zum Schulstart auch in den Klassen vorbei?
Die Verkehrsinstruktorinnen und -Instruktoren der Polizei besuchen zum Start ins neue Schuljahr alle Kindergärten im ganzen Kanton Solothurn. Im sogenannten «Kindergarte-Stübli» lernen die Kinder zuerst in der Theorie, wie man die Strasse richtig überquert. Im zweiten, praktischen Teil wird das ganze dann auch draussen auf der Strasse geübt.
Besucht die Polizei auch die älteren Schülerinnen und Schüler in ihren Klassen?
Die Instruktionsfachleute der Polizei machen regelmässig Besuche in Klassen der Mittel- und Oberstufe. Dort geht es um Themen wie: sicheres Trottinett fahren, die Veloprüfung vorbereiten oder später um Dinge wie den toten Winkel bei Lastwagen, die richtige Ausrüstung beim Rollerfahren oder das Angurten im Auto.
Insgesamt kommt die Polizei im Kanton Solothurn so auf rund 100 Besuche von Kindergärten und Schulklassen
Warum ist es wichtig, dass die Kinder den Schulweg selber machen?
Für Kinder ist der Schulweg viel mehr als «nur» die Strecke zwischen Zuhause und der Schule. Unterwegs wird beobachtet und erlebt, es werden Konflikte ausgetragen und gelöst und es geht darum, den Platz in der Gruppe zu finden. Dazu haben die Kinder hier die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben – und sie lernen den Strassenverkehr kennen.
Wie können Eltern ihre Kinder auf dem Schulweg unterstützen?
Etwas vom wichtigsten ist die Vorbildfunktion und das gemeinsame Üben. Dabei merkt man vielleicht, dass der schnellste und kürzeste Schulweg nicht immer der sicherste ist. Dazu hilft es den Kindern sicher, wenn die Eltern ihnen genügend Zeit für den Schulweg geben und sie rechtzeitig losschicken.
Was sicher auch zur Verhütung von Unfällen beiträgt, sind gut sichtbare Kleider – also auffällige Farben und Licht-reflektierendes Material.
Wie verhalte ich mich als Verkehrsteilnehmer richtig wenn Kinder auf dem Schulweg unterwegs sind?
Wichtig ist sicher, dass man in solchen Momenten besonders aufmerksam unterwegs ist. Kinder können Geschwindigkeiten, Distanzen und Gefahren noch nicht gut einschätzen. Sie lassen sich schnell ablenken, und sie können plötzlich auf die Strasse rennen.
Ist es richtig, dass die Kinder lernen, beim Fussgängerstreifen keine Handzeichen mehr zu geben?
Die Kinder lernen im Verkehrsunterricht, dass sie die Strasse erst dann überqueren dürfen, wenn das Fahrzeug komplett still steht. Ein gut gemeintes Handzeichen könnte dazu führen, dass sich ein Kind fast ZU sicher fühlt und dann zum Beispiel zu wenig gut auf den Gegenverkehr achtet.
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