Mittelland
Kanton Solothurn

Solothurn: Mutter entführte Kind nach Deutschland zu Reichsbürger

Prozess in Solothurn

Mutter entführte Kind nach Deutschland zu Reichsbürger

· Online seit 29.10.2024, 19:00 Uhr
Ein 5-jähriger Junge aus dem Kanton Solothurn wird nach den Herbstferien 2021 nicht mehr zum Vater zurückgebracht – die Mutter entführte ihn nach Deutschland und kam bei einem bekannten Reichsbürger unter. Nun steht die Mutter in Solothurn vor Gericht.

Quelle: TeleBärn

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Die Entführung

Am 13. Oktober 2021 wurde ein 5-jähriger Junge aus Hofstetten im Solothurner Schwarzbubenland nach den Ferien bei der Mutter nicht wieder in die Obhut des Vaters (hat das Sorgerecht) zurückgebracht. Dieser machte sich Sorgen, alarmiert die Polizei und wendet sich an Tele M1.

Quelle: Tele M1

Die Flucht zu einem polizeibekannten Reichsbürger nach Deutschland

Am 16. November wurde das Kind dank umfangreicher Ermittlungen und der Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden im Bundesland Bayern aufgefunden. Der Junge wurde dort unversehrt bei seiner Mutter angetroffen. Das Kind konnte wieder in die Obhut des Vaters übergeben werden.

Quelle: TeleM1

Brisant: Die heute 43-jährige Mutter hat in Deutschland bei einem bekannten Reichsbürger namens Maximilian Eder Unterschlupf gesucht. In der Anklageschrift wird die Unterkunft bei Eder als unhygienisch bezeichnet.

Verschwörungstheorien über sexuellen Missbrauch

Maximilian Eder lehnt als Reichsbürger nicht nur den deutschen Staat ab, sondern vertritt auch krude Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch an Kindern. Der Ex-Oberst glaubt an ein angeblich existierendes Tunnelsystem in der Schweiz, durch das Kinder entführt, versteckt und gefoltert werden. Offenbar ging die Mutter davon aus, dass auch ihr Kind sexuell missbraucht wird. Sie hat ein Video gedreht, in dem sie den Kindsvater als «pädophil» bezeichnet haben soll.

Der Kontakt zu Eder soll der Mutter von zwei Bekannten vermittelt worden sein. Diese stehen als Gehilfinnen ebenfalls vor Gericht. Die erste bestritt im Prozess, Eder zu kennen, obwohl sie ihm nachweislich ein Paket mit Kinderkleidern geschickt hat. Die andere Gehilfin erlitt am Gericht einen Zusammenbruch und konnte nicht vernommen werden.

Das fordert die Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft fordert für die Mutter 17 Monate Gefängnis. Strafmildernd sei der Umstand, dass das Kind während der Entführung ununterbrochen bei der Mutter war und aufgrund des Alters (5 Jahre) wohl nicht realisierte, wie schlimm die Situation war. «Die Mutter ist keine Kriminelle», sagte der Staatsanwalt. Sie habe versprochen, dass sie keine Gefahr mehr sei.

Auch deshalb fordert die Staatsanwaltschaft für die Deutsche keinen Landesverweis. Sie möchte der Mutter die Gelegenheit geben, die Beziehung zu ihrem Sohn zu verbessern und für ihn da zu sein. Die Urteilsverkündung des Richteramts Dorneck-Thierstein wird am Freitag, 8. November erwartet.

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veröffentlicht: 29. Oktober 2024 19:00
aktualisiert: 29. Oktober 2024 19:00
Quelle: 32Today

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