Mittelland
Kanton Solothurn

Trinkwasser gefährdet? Kanton Solothurn hat Bedenken gegenüber «Cargo sous Terrain»

Unterirdische Güterbahn

Die Solothurner Regierung ist sehr skeptisch gegenüber «Cargo sous Terrain»

· Online seit 25.06.2024, 09:46 Uhr
Ein privates Konsortium will quer durch die Schweiz eine neue Güterbahn bauen, um die Strassen und Schienen zu entlasten. Schon in der ersten Etappe würde das Gäu und das Niederamt zum Bauplatz, doch die Solothurner Regierung sieht das Projekt sehr kritisch.
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Die unterirdische Güterbahn «Cargo sous terrain» ist ein Milliardenprojekt. In einer ersten Etappe soll der Grossraum Zürich mit dem «Logistik-Herz» der Schweiz, dem Gäu im Kanton Solothurn, verbunden werden. Weitere Etappen sollen folgen. Die Hubs, also die Zugangspunkte der Güterbahn, könnten in Neuendorf, Härkingen und Rickenbach entstehen. Hinter dem Projekt stehen grosse Schweizer Firmen, etwa die Post.

Doch nun häufen sich die kritischen Stellungnahmen der Direktbetroffenen. Die Solothurner Sektion des Umweltverbands VCS kritisiert den Flächenverbrauch, zumal in Dulliken im Solothurner Niederamt eine Deponie für den Aushub entsteht und die Tunnel gebohrt werden sollen.

Die dortige Bevölkerung zeigt sich verärgert. Die Solothurner Regierung bläst ins gleiche Horn. Für sie sind zu viele Fragen offen.

Ist das Trinkwasser gefährdet?

Die Regierung geizt nicht mit Kritik, wenn auch mit schönen Worten drapiert: «Um die Akzeptanz bei allen Betroffenen im Kanton Solothurn zu erhöhen, erwartet der Regierungsrat vom Bund wie auch vom Vorhabenträger einen stufengerechten Einbezug sowie eine transparente Kommunikation.» Dieser Satz aus der Medienmitteilung besagt im Klartext, dass dem bisher offenbar nicht so ist.

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Die Regierung ist skeptisch, weil diese riesige Infrastruktur auf privater Basis vorangetrieben wird. Schwerer wiegen aber Bedenken punkto Trinkwasser, denn es seien bedeutende Grundwasser-Vorkommen von den Tunnelbauten tangiert.

Im Weiteren wird die Deponie in Dulliken kritisch gesehen – und der Lastwagenverkehr, der von und zu den Hubs im Gäu führen würde, könnte das Strassennetz überlasten, befürchtet der Kanton Solothurn.

Unlösbare Konflikte?

Ein weiterer vielsagender Satz lautet: «Der Nachweis, dass dem Vorhaben keine unlösbaren Konflikte entgegenstehen, sieht er (der Regierungsrat) zum heutigen Zeitpunkt als noch nicht erbracht.» Oder klarer ausgedrückt: Gegen das Projekt «Cargo sous terrain» könnte es massiven Widerstand aus der Bevölkerung geben, und die Regierung wirkt, als ob er diesen Widerstand sehr gut verstehen könnte.

Die Kantonsregierung nun eine Aussprache der betroffenen Kantone (neben Solothurn, Aargau und Zürich) mit dem Bund.

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veröffentlicht: 25. Juni 2024 09:46
aktualisiert: 25. Juni 2024 09:46
Quelle: 32Today

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