«Ich bin jetzt 71 Jahre alt und habe sechs Jahre über den ‹Termin› gearbeitet – das reicht definitiv», sagt Paul Karbacher im Oltner Tagblatt. Am 27. Januar wird er seinen Getränkehandel an der Gösgerstrasse in Schönenwerd zum letzten Mal öffnen. Danach ist Schluss. Dann müssen seine Kundinnen und Kunden ihre Softdrinks, den Wein und die verschiedenen Biere woanders kaufen.
Ära geht zu Ende
Mit der Schliessung geht in Schönenwerd eine Ära zu Ende. 1987 hatte Paul Karbacher die Leitung der Brauerei Karbacher in vierter Generation übernommen. Zusammen mit seinem Team entwickelte er verschiedene Biersorten. Das «Mustang» wurde 1997 von der Zeitschrift «Facts» zum besten Bier der Schweiz gekürt.
«Köhlerbier» bleibt
Die Brauerei gab Karbacher 2008 auf. Geblieben ist das bekannte und beliebte «Köhlerbier». Das hat die Brauerei Karbacher anlässlich der Feierlichkeiten zu 125 Jahre Bürgergemeinde Schönenwerd entwickelt. Dieses wird heute von Paul Karbachers Sohn Christoph produziert und vertrieben. Hergestellt wird es aber nicht mehr in Schönenwerd.
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Keine Nachfolgelösung gefunden
Neben der Brauerei hatte Paul Karbacher zeitweise bis zu fünf Getränkeläden. Von diesen ging einer nach dem anderen zu. Seit 13 Jahren führte er nur noch den Standort in Schönenwerd. Der Entscheid, den Getränkehandel nun definitiv zu schliessen, sei in den letzten Monaten immer konkreter geworden, sagt Paul Karbacher im Oltner Tagblatt. Er hat nach einer Nachfolgelösung gesucht, allerdings niemanden gefunden, der den Laden im bisherigen Stil weiterführen wollte. Die Ladenfläche kann er weiter vermieten. Wie diese künftig genutzt wird, ist noch nicht klar.
Wandern, Buch schreiben, Pétanque spielen
Paul Karbacher freut sich darauf, nun endlich Zeit für andere Projekte zu haben. Der 71-Jährige ist ein passionierter Wanderer. Er organisiert regelmässig Touren, Ausflüge und Wanderungen für Pro Senectute und kennt viele schöne unbekannte Routen. Vielleicht schreibt er darüber sogar ein Buch. Darüber habe er sich auch schon Gedanken gemacht, sagt er. Er will künftig aber auch mehr Pétanque spielen und Zeit mit seinen Enkeln verbringen. Langweilig wird Paul Karbacher also sicher nicht.
(OT/ma)