Vier Edelkrebse wurden in der Pfaffnern mit der sogenannten Krebspest angesteckt und sind daran gestorben. Das schreibt das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Donnerstag in einer Mitteilung. Aus diesem Grund muss die gefährliche Pilzerkrankung gemäss der Eidgenössischen Tierseuchenverordnung bekämpft werden.
Krebspest ist für heimische Arten tödlich
«Für die einheimischen Krebsarten, die in unseren Gewässern vorkommen, ist die Krankheit tödlich. Die Krankheit kommt aber auch bei nicht einheimischen, amerikanischen Arten vor. Diese breiten sich unter anderem auch in den Gewässern bei uns im Aargau aus. Wenn es dann zwischen den einheimischen und nicht einheimischen Arten zu einem Kontakt kommt, kann der Erreger auf die einheimischen Arten übergreifen», erklärt Florian Randegger, Fachspezialist Fischerei beim BVU, gegenüber Radio Argovia.
Damit es aber gar nicht erst soweit kommt, hat der Kanton 2017 eine Wandersperre im Unterlauf eingerichtet. Mit dieser sollte verhindert werden, dass es zu einem Kontakt mit den gebietsfremden Signalkrebsen kommt. «Das ist ein Metallblech im Wasser, das die Krebse nicht überwinden können», sagt Randegger weiter. Ob die Signalkrebse diese Sperre trotzdem überwunden haben, ist bisher noch unklar. «Es kann auch sein, dass die invasiven Krebse von einem anderen Tier dort hochgetragen wurden.» Die toten Edelkrebse sind direkt oberhalb dieser Wandersperre gefunden worden.
Kanton richtet Sperrgebiet ein
Um die seltenen Dohlen- und Edelkrebse im Oberlauf der Pfaffnern und ihren Seitenbächen zu schützen, hat der kantonale Veterinärdienst nun ein Sperrgebiet über die Pfaffnern erlassen. Dieses erstreckt sich von der Mündung in die Aare bei Rothrist aufwärts bis zur kantonalen Hydrometrie-Messstation auf Gemeindegebiet von Vordemwald.
Um die weitere Verbreitung der Krebspest einzudämmen, dürfen lebende Krebse weder ins Sperrgebiet noch aus diesem gebracht werden, wie das BVU schreibt. Um eine indirekte Verschleppung des Erregers über Schuhwerk, Kleidung oder anderes Material zu verhindern, darf zudem das Gewässer im Sperrgebiet nicht betreten werden.
Auch Radio Argovia hat über die Krebspest in der Pfaffnern berichtet. Den Beitrag dazu kannst du hier nachhören:
(red./sda)