Mitten im Quartier auf der rechten Aareseite von Olten befindet sich der Vögeligarten. Er ist ein beliebter Treffpunkt von Jung und Alt und lädt besonders an warmen Tagen zum Verweilen ein. Nun hat die Stadt Olten aber entschieden, die jährliche Unterstützung für den Voliere-Verein nicht zu erneuern, wie das «Oltner Tagblatt» schreibt. Das hat das potenzielle Ende der Volieren im Vögeligarten zur Folge.
Schliessung der Auffangstation
Der Verlust von 30'000 Franken pro Jahr wird voraussichtlich den ehrenamtlichen Betrieb des Vereins stark gefährden. Diese Entscheidung der Stadt bringt nicht nur eine finanzielle Krise mit sich, sondern könnte auch die zahlreichen Besuchenden vor den Verlust eines geliebten Teils ihrer Gemeinschaft stellen – stellte der Vögeligarten doch für viele einen besonderen Rückzugsort dar.
Im vergangenen Jahr wurde die Auffang- und Pflegestation für Wildvögel gründlich überprüft. Bei der Kontrolle wurde festgestellt, dass dem Verein die erforderliche Fachkompetenz fehlte, da keine Tierärztin oder Tierarzt unter den Mitgliedern war. Die Station musste deshalb geschlossen werden, was einen dramatischen Rückgang der Einnahmen zur Folge hatte.
Mangelnde finanzielle Basis
Der Vögeligarten hat durch die Unterstützung seiner Besuchenden, die beim Bewundern der bunten Vögel eine freiwillige Spende abgeben konnten, jeweils ein paar Franken eingenommen. Doch diese Spenden reichen nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Es konnte nie eine stabile Spenderbasis aufgebaut werden, was zu der aktuellen finanziellen Notlage geführt hat. Die Existenz des Vögeligartens steht nun auf der Kippe und die Zukunft der Vögel hängt in der Schwebe.
In einem letzten Versuch, die Volieren zu retten, hat der Verein verschiedene Lösungsansätze vorgeschlagen, darunter die Einrichtung einer Übergangsstation. Die Vorschläge wurden von der Stadt jedoch abgelehnt – der Verein bereitet sich nun auf die geordnete Schliessung vor. Die Mitglieder arbeiten daran, neue Unterkünfte für die Vögel zu finden und die wertvollen Ressourcen des Vereins zu sichern.
Aufruf zu Spenden
Trotz der besorgniserregenden Situation gibt der Vorstand des Vereins nicht kampflos auf. Ein Spendenanruf an die Oltner Bevölkerung und lokale Unternehmen könnte möglicherweise das Überleben des Vereins und der Volieren sichern. Bis Ende November werden mehrere tausend Franken benötigt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Die Stadt begründet ihre Entscheidung damit, dass die Volierenhaltung ohne Auffangstation nicht mehr zeitgemäss sei. Trotz vorheriger Erhöhungen der finanziellen Unterstützung sieht die Stadt keine realistische Perspektive für den Verein. Der Stadtrat zeigt jedoch Bedauern über die Entwicklung und bietet Unterstützung an, um eine geordnete Schliessung bis Mitte 2025 zu ermöglichen.
(SZ / avdl)