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Aaresteg beim Postplatz in Solothurn wird doppelt so teuer wie geplant

Solothurn

Aaresteg beim Postplatz wird doppelt so teuer wie geplant

· Online seit 18.09.2023, 07:19 Uhr
Beim neuen Postplatz in Solothurn soll ein Steg direkt an der Aare gebaut werden. Das Baugesuch liegt nun auf und zeigt: Die Kosten werden doppelt so hoch wie ursprünglich geplant.
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Der neue Postplatz in Solothurn ist noch nicht fertig. Es fehlt noch der 2021 geplante Aaresteg. Dieser soll das i-Tüpfelchen des Projekts werden, mit einem direkten Aarezugang. Ein Platz, wo man auf dem Steg sitzen und die Füsse ins Wasser halten und den Blick auf das Alte Spital geniessen kann. Dafür liegt nun auf der Stadtverwaltung das Baugesuch auf – und dieses weist doppelt so hohe Kosten aus wie ursprünglich geplant, schreibt die Solothurner Zeitung.

Projekt neu mit Rollstuhllift

Im Baugesuch gibt es ein Element, welches bei der Planung bisher nicht aufgeführt wurde: neben zwei Treppen wird neu auch ein Rollstuhllift auf die über 60 Meter lange Plattform direkt am Wasser führen. Damit erfüllt man eine Auflage von Procap, der grössten Selbsthilfeorganisation von und für Behinderte in der Schweiz. Man habe sich auch überlegt, eine Rampe anstelle des Lifts zu bauen. Diese wäre aber zu lange geworden, sagt Andrea Lenggenhager, die Leiterin des Stadtbauamtes Solothurn.

620'000 Franken – so hoch waren die Kosten für die Plattform bei der Planung 2021 veranschlagt worden, damals noch ohne Rollstuhllift. Dieser Betrag ist im aktuellen Baugesuch verdoppelt worden. Das liegt allerdings nicht nur am nun vorgesehenen Lift. Die Kosten dafür beziffert Lenggenhager auf rund 80'000 Franken. Die enormen Mehrkosten für den geplanten Aaresteg haben andere Gründe.

Geplante Bauweise funktioniert nicht

Andrea Lenggenhager erklärt, dass vor allem die Materialkosten stark gestiegen seien. Die Preise für Holz und Stahl lägen heute deutlich über den Werten zur Zeit der Projektplanung. Dazu sei die vorgesehene Bauweise des Stegs nicht möglich. Der Plan war, den Steg an der Aaremauer zu befestigen. Wie sich nun herausgestellt habe, könne die Mauer dieses Gewicht nicht tragen. Deshalb müsse die Plattform auf der Aare nun auf Pfählen gebaut werden, die dafür in die Aare gerammt werden müssen.

Die höheren Kosten führen dazu, dass es einen entsprechenden Ergänzungskredit braucht. Dieser muss vom Gemeinderat und später im Rahmen des Budgets auch von der Gemeindeversammlung genehmigt werden. Wenn alles nach Plan läuft, dann beginnt der Bau des Aarestegs im kommenden Frühling. So sollte man 2024 bereits auf dem Aaresteg sitzen und die Füsse in die Aare baumeln lassen können.

(ma)

veröffentlicht: 18. September 2023 07:19
aktualisiert: 18. September 2023 07:19
Quelle: 32Today

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