Mittelland
Solothurn / Grenchen

Die Synchronschwimmerin Anna Tary aus Solothurn reitet auf einer Erfolgswelle

Wasser ist ihr Element

Diese Solothurner Synchronschwimmerin reitet auf einer Erfolgswelle

20.06.2023, 12:46 Uhr
· Online seit 20.06.2023, 12:00 Uhr
Die Solothurner Schwimmerin Anna Tary nimmt vom 21. bis am 25. Juni an den «European Games» im Synchronschwimmen im polnischen Krakau teil. Im Interview erzählt sie uns von ihrer Leidenschaft und ihren Zielen.
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Anna, wie bist du zum Synchronschwimmen gekommen?

Ich bin schon immer geschwommen. Als kleines Kind habe ich die regulären Schwimmkurse besucht und ging anschliessend auch ins «Schnellschwimmen». Meine Schwester ging ins Synchronschwimmen, das hat mich schon immer fasziniert.

Was gefällt dir am besten an diesem Sport?

Ich finde es mega cool, zusammen mit einem Team an die Grenzen zu kommen – sowohl körperlich als auch mental. Es bereitet mir Spass, durch den Tanz im Wasser meine Gefühle und Emotionen auszudrücken.

Was ist das Schwierigste am Synchronschwimmen?

Alleine, sich über Wasser zu halten, ist schon schwierig. Wir dürfen jeweils nicht am Boden ankommen, denn so würden uns Punkte abgezogen. Auch die jeweiligen Figuren einzustudieren, ist nicht ohne. Und dass alle im Team synchron sind, ist natürlich nochmal ein Stück anspruchsvoller.

Trainierst du hauptsächlich im Wasser oder auch an Land?

Wir trainieren auch häufig an Land, zum Beispiel im «Gym», wie man es von anderen Sportarten kennt. Akrobatik, Tanztraining sowie Ballett üben wir alles an Land. Die Küren studieren wir auch im Trockenen ein, damit wir ein bisschen Zeit sparen und die Details genauer festlegen können.

Wird es dir zwischendurch nicht etwas zu viel?

Wenn ich zum Beispiel fünf Stunden lang im kalten Wasser bin, frage ich mich manchmal schon, warum ich mir das antue. Und auch bei technischen Sachen, bei denen man über Stunden immer wieder die gleiche Position halten muss, kann es zwischendurch langweilig werden. Aber ich habe mein Ziel immer vor Augen – dann ist es okay für mich.

Als Laie fragt man sich immer, wie die Synchronschwimmerinnen es schaffen, nicht unterzugehen. Was ist das Geheimnis?

Es gibt sehr bestimmte Techniken und schlussendlich ist es einfach Übungssache. Je nachdem, ob wir mit den Armen oder den Beinen über Wasser sind, gibt es unterschiedliche Formen zu paddeln – abhängig von der Position und der Art der Drehung.

Du bist im Schweizer Kader, wie hoch ist der Trainingsaufwand?

In den letzten Monaten haben wir uns einmal im Monat jeweils für ein verlängertes Wochenende zum Training getroffen. Vor dem Wettkampf sind wir nun für zwei Wochen im Trainingslager und trainieren intensiv bis zu acht Stunden am Tag. Im Schwimmclub investiere ich dann auch etwas mehr Zeit – da sind es etwa 20 Stunden pro Woche.

Nun stehen wichtige Wettkämpfe an. Kannst du uns erzählen, wo du überall dabei bist?

Am Mittwoch startet nun der grösste Wettkampf, die «European Games» in Polen. Das ist eigentlich die europäische Olympiade, der erste grosse Schritt für die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Frankreich. Es ist der Höhepunkt der Saison 2023, quasi die Europameisterschaften im Synchronschwimmen. Wir treten im Team zu acht mit zwei Reserveschwimmerinnen an. Im Februar 2024 finden dann die Weltmeisterschaften in Doha statt.

Und wie steht es mit den olympischen Sommerspiele in Frankreich?

Für die olympischen Sommerspiele 2024 in Frankreich bin ich Reserveschwimmerin für das Duett. Ich trainiere mit den beiden ab nächstem Jahr immer mit. Es ist aber noch nicht klar, ob ich dann an Olympia mitschwimmen werde oder nicht. Ich würde einfach einspringen, wenn eine der beiden verletzt wäre.

Wie sieht deine berufliche und sportliche Zukunft aus?

Ich lasse es auf mich zukommen. Mit dem Projekt Olympia 2024 als Reserveschwimmerin habe ich eine grosse Entscheidung getroffen und dadurch alles andere wie zum Beispiel das Studium etwas auf später verschoben. Aktuell liegt mein Fokus ganz klar auf dem Sport, dass ich in der Schweiz unter den besten drei bleibe und auch auf dem Weltniveau möglichst weit nach oben kommen kann.

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veröffentlicht: 20. Juni 2023 12:00
aktualisiert: 20. Juni 2023 12:46
Quelle: 32Today

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