Der Ruf kam in den letzten Jahren immer wieder: Es brauche eine Busverbindung zwischen Luterbach und Derendingen, inklusive Erschliessung des Attisholz-Areals. Dem Bedürfnis wurde nachgekommen, mit einer Buslinie von Luterbach bis Gerlafingen. Nun existiert diese Linie seit Dezember 2020 - sie wird allerdings nur schwach genutzt.
Die Zahl der Fahrgäste liege seit Beginn unter den Erwartungen, so Bernard Künzli, Fachspezialist Markt und Qualität bei den Busbetrieben Solothurn und Umgebung BSU. Also wurde die BSU aktiv. Sie suchte die Zusammenarbeit mit den drei Gastrobetrieben im Attisholz-Areal, um eine spezielle Aktion auf die Beine zu stellen: Fahrgäste der Buslinie 17 erhalten auf Vorweisen eines Fahrausweises 17 Prozent Rabatt auf ihre Konsumation in den Restaurants «1881 Kantine», «La Chiquita» und der «Kantine Attisholz».
Hauptzielgruppe: Pendler zur Biogen-Fabrik
Dieser Fokus auf Freizeit-Passagiere ist aber ein Schwenk: Denn der Hauptgrund für die Einführung dieser neuen Buslinie war die Firma Biogen. Die Linie 17 bedient nämlich die Attisholzstrasse in Luterbach, wo die US-Firma in den letzten Jahren ihre gigantische Fabrik hochgezogen hat.
Weil vor allem Pendler als Hauptzielgruppe anvisiert wurden, verkehrt die Linie 17 nur an Werktagen. Der Start war allerdings mehr als harzig: Mit der Einführung der Buslinie im Dezember 2020 wurde ein ungünstiger Zeitpunkt erwischt; wegen Corona waren fast alle Mitarbeitenden der Firma Biogen ins Home Office verbannt.
Aber auch jetzt, fast drei Jahre später, ist die Auslastung der Buslinie unter den Erwartungen der BSU und des Kantons Solothurn, der die Linie (wie alle regionalen ÖV-Angebote) subventioniert.
Die Macht der Gewohnheit
Dank der Buslinie 17 müssen Pendler von Derendingen und Biberist nach Bern Wankdorf sowie nach Deitingen, Wangen an der Aare, Niederbipp und Oensingen nur einmal umsteigen. Nämlich am Bahnhof in Gerlafingen. Mit der S44 kann man dann bequem nach Burgdorf oder Bern Wankdorf im Zug sitzen bleiben. «Für Pendler bietet diese Alternativ-Route nur Vorteile», so Bernard Künzli von der BSU, «auf dieser Strecke haben sie genügend freie Sitzplätze und sie können erst noch einige Minuten Fahrweg einsparen. Aber viele wissen das einfach nicht.»
Aber wieso wird die Linie 17 trotz dieser Vorteile nicht genutzt? «Aus lauter Gewohnheit! Sehr viele Leute nehmen den Weg über den zu Stosszeiten übervollen Bahnhof Solothurn» so Künzli.
Ob die 17-prozentige Rabatt-Aktion mit dem «Lifestyle-Bus» an diesen Gewohnheiten etwas ändert?
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Zum Fahrplan der Buslinie 17 von Luterbach nach Gerlafingen Bahnhof geht es hier.