Mittelland
Solothurn / Grenchen

Neue Nutzungsidee: Balmberg-Skilift für Bikepark

Neue Idee

Skilift Balmberg könnte im Sommer zum Mountainbike-Lift werden

· Online seit 29.08.2024, 04:30 Uhr
Der Skilift Balmberg hatte es in den vergangenen Wintern schwer. Wegen Schneemangels konnte er oft nicht betrieben werden. Nun schlägt frühere FDP-Politikerin Anita Panzer in einer Kolumne vor, den Lift im Sommer zu nutzen, um damit Mountainbikes den Berg hochzuziehen.
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«Warum also nicht ein Bikepark auf dem Balmberg?» – diese Frage stellt Anita Panzer aus Feldbrunnen in einer Kolumne in der Solothurner Zeitung. Darin schlägt sie vor, dass man den Skilift im Sommer für den Transport von Mountainbikes verwenden könnte, da dieser in den vergangenen Wintern wegen Schneemangel immer weniger zum Einsatz kam.

Anita Panzer ist Kommunikationsfachfrau mit eigener Firma und Wanderleiterin. Sie sei sehr viel in der Region zwischen dem Grenchenberg und dem Balmberg unterwegs und kenne die Schönheiten dieser Region, sagt sie gegenüber 32Today. Sie habe die hitzigen Diskussionen über die Nutzung der Natur zum Beispiel zwischen Wandernden und Bikerinnen und Bikern mitbekommen.

Infrastruktur auch im Sommer nutzen

Der Skilift auf dem Balmberg bestehe und rundherum gebe es ein unbewaldetes Gebiet, welches im Winter für die Pisten gebraucht wird. «Hier stellt sich die Frage, ob man diese Infrastruktur auch im Sommer nützen könnte», sagt Panzer.

Sie selber sei auch schon auf dem Balmberg Ski gefahren und sie wisse, wie schwierig die letzten Winter für den Skilift waren. Sie habe in der Vergangenheit Angst um ihre Schneeschuhtouren haben müssen, weil zu wenig Schnee lag. «Ich war auch im Gespräch mit der Familie Sterki, die den Skilift betreibt. Und ich weiss, wie viel Herzblut sie in den Skilift stecken. Ich habe auch erfahren, dass sie ihn im vergangenen Winter vor dem Konkurs gerettet haben», sagt Anita Panzer.

Idee nicht von Vornherein ausschliessen

Nach der Veröffentlichung der Kolumne in der Zeitung sei er von vielen Leuten angesprochen worden, sagt Philipp Sterki. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats der Sportanalgen Balmberg AG. Er habe sich gefreut, dass jemand, der viel in den Bergen unterwegs sei und sieht, was alles möglich wäre, sich auch Gedanken zur heimischen Umgebung mache. Die in der Kolumne angesprochene Idee sei sicher nicht von Vornherein auszuschliessen, sagt er.

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Die Skilifte auf dem Balmberg würden seit drei Generationen von verschiedenen Familien betrieben. «Unser Team ist klein, aber top motiviert und wir sind immer für alles zu haben, wenn es Möglichkeiten gibt, dass die Skilifte nicht abgerissen werden müssen», sagt Sterki. Man müsse natürlich genau abklären, was möglich sei – zum Beispiel im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets.

Mögliches touristisches Highlight in der Region

Der Balmberg sei ein viel besuchtes touristisches Gebiet in der Region. «Ein Angebot für Biker hier wäre in Kombination mit der Downhill-Strecke Weissenstein und mit dem Seilpark auf dem Balmberg ein weiteres Highlight, das man bieten könnte. Wieso also solche Ideen nicht einmal ansprechen, wie das Frau Panzer in der Zeitung geschrieben hat?».

Die Idee einer Sommernutzung des Skilifts auf dem Balmberg ist nicht ganz neu. Bereits vor zwei Jahren seien Firmen mit entsprechenden Angeboten an sie herangetreten, sagt Philipp Sterki. «Ich bin auch selber viel mit dem Mountainbike unterwegs und kenne solche Anlagen zum Beispiel aus Valbirse. Das ist eine schöne Anlage und ein tolles Angebot für Familien.»

«Stand heute sind wir noch bei Null»

Konkrete Gespräche oder Vorbereitungen habe es bisher aber keine gegeben, sagt Sterki weiter. Man habe den Betrieb erst gerade saniert, damit man ihn in den kommenden drei Jahren wie bisher aufrechterhalten könne. «Wenn es aber darum geht, längerfristige Perspektiven zu haben, dann muss es in so eine Richtung gehen. Stand heute sind wir aber noch bei Null.»

Die Erfahrungen beim Projekt der Downhill-Strecke auf dem Weissenstein haben gezeigt, dass es für solche Vorhaben viel Geduld braucht. Beim Balmberg könnte es einfacher sein, meint Sterki: Die Topographie des Geländes sei weniger steil als beim Weissenstein. Deshalb könnte man etwas Einfaches machen, das auch die Kleinsten nutzen könnten. «Wenn man etwas nicht probiert, dann weiss man nicht, wie es ankommt», sagt er.

Projekt Valbirse wurde in zwei Jahren realisiert

Den Bike-Lift in Valbirse kennt auch Anita Panzer. Auch dort wird ein Skilift in den Sommermonaten so umfunktioniert, dass er Bikes den Hang hoch ziehen kann. «Das Coole an diesem Projekt ist, dass sie es geschafft haben, das Ganze innerhalb von nur zwei Jahren von der Idee bis zum laufenden Betrieb umzusetzen», sagt sie. Das sei ein Beispiel, wie die Zusammenarbeit von Gemeinden, Kanton, Landbesitzer und Freiwilligen funktionieren könne.

Biken in der Region Solothurn ist auch das grosse Thema des Tourismusforums Solothurn vom 9. September. Dabei wird neben der bevorstehenden Eröffnung des Bike-Trails Weissenstein vielleicht auch der Balmberg zum Thema. Anita Panzer und Phlipp Sterki wollen an dieser Veranstaltung auf jeden Fall teilnehmen.

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veröffentlicht: 29. August 2024 04:30
aktualisiert: 29. August 2024 04:30
Quelle: 32Today

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32today@chmedia.ch