Die Diskussion war heisser als erwartet. Dies weil die Mitte-/GLP-Fraktion das Geschäft zurückweisen wollte. Ständerat und Mitte-Gemeinderat Pirmin Bischof begründete die Forderung damit, dass noch zu viele Fragen offen seien.
«Hier geht es um eine enorme Investition. Vermutlich neben dem Stadtmist die grösste, die die Stadt je gemacht hat», sagte er gemäss Solothurner Zeitung. Die Gesamtkosten werden auf 161 Millionen Franken geschätzt, 25 Millionen davon müsste am Ende die Stadt selbst berappen.
Das ist am Bahnhof Süd geplant
Luxusprojekt?
Auch Charlie Schmid (FDP) zeigte sich kritisch. Man müsse solche Projekte als Gemeinderat hinterfragen, sonst habe man am Ende wieder ein solch unbefriedigendes Resultat wie bei der Neugestaltung des Postplatzes. Dort wurde ein Platz gebaut, der von vielen als Steinwüste empfunden wird.
Die SVP wiederum sprach vom einem Luxusprojekt, das sich die Stadt nicht leisten könne: «Wenn es an der Urne scheitert, dann haben wir einen Scherbenhaufen», so Jörg Aebischer.
Jetzt bloss nicht gefährden
Stadtpräsidentin Stefanie Ingold (SP) und die Ratslinke hielten dagegen und waren sich einig, dass man das Projekt jetzt nicht mehr von politischer Seite gefährden sollte. Es sei eine Herkulesaufgabe gewesen, die vier Player (Stadt, SBB, RBS, BAV) zusammenzubringen, so die Stadtpräsidentin.
Im Herbst kommt die Abstimmung
Fabian Schmid, der Direktor des Regionalverkehrs Bern-Solothurn RBS, war ebenfalls anwesend und sagte: Wenn die Abstimmung über das Projekt Bahnhof Süd zu spät vors Volk kommen sollte, dann plane die RBS ihren Teil des Bahnhofs Süd ohne die Stadt.
Damit waren die Würfel wohl gefallen. Der Rückweisungsantrag hatte in der Abstimmung keine Chance, und auch der Millionenkredit wurde durchgewunken. Nach der Besprechung an der Gemeindeversammlung kommt der Entscheid über den Kredit im Herbst zur Abstimmung an der Urne.
(SZ/dl)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.