Mittelland

Stau im Morgenverkehr: Astra-Bridge erneut mit technischen Problemen

Stau im Morgenverkehr

Erneute Probleme beim Verschieben der Astra-Bridge – was war los?

11.07.2024, 10:35 Uhr
· Online seit 11.07.2024, 10:29 Uhr
Auf der A1 Richtung Zürich brauchte es am Donnerstagmorgen viel Geduld. Der Grund war eine technische Panne beim Verschieben der Astra Bridge in der Nacht. Der Verkehr konnte nur einspurig geführt werden. Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art.
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Kein Durchkommen heute Morgen für Lastwagen auf der A1. Die Astra-Bridge war zu spät bereit, der Schwerverkehr wurde bei Kriegstetten ab der Autobahn geleitet und für die Autos war nur der Pannenstreifen befahrbar. Das führte zu einem Rückstau auf der A1, der sich aber aufgrund der Sommerferien glücklicherweise in Grenzen hielt. Der Grund war ein technischer Defekt beim Verschieben der Astra-Bridge in der Nacht. Geleitet hat den Spezialeinsatz vor Ort Richard Kocherhans, der Leiter der Astra-Filiale in Zofingen.

Today: Was lief diese Nacht schief?

Richard Kocherhans: Wir hatten diese Nacht eine längere Verschiebung der Brücke als gewöhnlich, weil wir unter zwei Brücken bei Derendingen durch mussten. Dabei gab es eine technische Störung und die Maschine zur Verschiebung der Astra-Bridge war nicht mehr bewegbar. Die Behebung der Störung dauerte so lange, dass wir die Brücke nicht wie geplant bis um 5 Uhr öffnen konnten. Es war im Morgenverkehr deshalb nur eine Spur neben der Brücke befahrbar.

Was war die genaue Ursache der Störung?

Genau wissen wir das noch nicht. Aber es war eine Störung bei der Elektronik. Die Zusammenarbeit mit der Firma in Italien, die die Fahrwerke und die Steuerung der Astra-Bridge geliefert hat, dauerte etwas länger, deshalb konnten wir die Brücke erst um 4.30 Uhr verschieben. Bis die Brücke für den Verkehr geöffnet werden konnte, wurde es 8 Uhr.

Das ist nun bereits der zweite Problemfall beim Verschieben der Brücke.

Beim ersten Vorfall im Mai hatten wir auch ein technisches Problem mit der Brücke, allerdings ein anderes. Damals konnten wir die Maschine nicht wieder absenken. Die Brücke kam direkt bei der Autobahneinfahrt Kriegstetten Richtung Zürich zum Stillstand, deshalb musste damals die Einfahrt gesperrt werden. Gerade weil die Brücke eine Pilotmaschine ist, kann es technische Störungen geben. Diese werden von uns behoben. Nach dem Piloteinsatz auf der A1 wird es erneut eine Revision geben, damit die Maschine in Zukunft zuverlässiger läuft. Wir hatten jetzt bei 50 Verschiebungen in der Nacht zwei Störungen, das entspricht noch nicht ganz unseren Erwartungen.

Die Astra-Bridge gilt bei Ihnen trotz der Pannen als Erfolgsmodell. Weitere Einsätze sind bereits in Planung?

Das ist korrekt. Astra wird die Brücke an verschiedenen Orten in der Schweiz voraussichtlich wieder einsetzen. Da sind wir gerade am Bereinigen, bei welchen Strassenbauprojekten genau. Sobald die konkrete Planung abgeschlossen ist, werden wir über die Einsatzorte informieren.

Auch das Ausland interessiert sich für die Astra-Bridge?

Wir haben in der Tat schon sehr viele Anfragen. Wir waren überrascht, woher diese überall kommen. Auch Indonesien oder Riad haben sich inzwischen bei uns gemeldet. Die Astra-Bridge stösst weltweit auf Interesse. Wir sind in intensivem Kontakt mit verschiedensten ausländischen Behörden, die sich auch mit dem Thema «Bauen unter Verkehr» beschäftigen. Die Verbreitung von Videos der Astra-Bridge auf Social Media hat dazu viel beigetragen. Es ist aber nicht so, dass unsere Astra-Bridge im Ausland zum Einsatz kommen wird, die brauchen wir selbst hier bei uns in der Schweiz. Es ist eher so, dass es für unsere Industrie interessant werden könnte, die bei der Entwicklung der Astra-Bridge massgeblich beteiligt ist und so im Export tätig werden könnte. Die Industriebetriebe sind bei den Anfragen aus dem Ausland bereits jetzt involviert.

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veröffentlicht: 11. Juli 2024 10:29
aktualisiert: 11. Juli 2024 10:35
Quelle: 32Today

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