Mittelland

Umfahrung Klus: Gibt es noch Hoffnung für eine Lösung? – Kantonsingenieur gibt Einschätzung

Umfahrung Klus

Gibt es noch Hoffnung für eine Lösung? – Kantonsingenieur gibt Einschätzung

07.11.2023, 08:36 Uhr
· Online seit 07.11.2023, 05:48 Uhr
Die Umfahrung Klus geht in die nächste Runde. Der Kanton sucht nach Lösungen, um das Projekt trotzdem realisieren zu können. Eine Projektstudie soll nun Klarheit schaffen. Doch wie stehen da die Chancen für einen Erfolg? Der Solothurner Kantonsingenieur Roger Schibler gibt im Interview eine Einschätzung.
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Herr Schibler, die Solothurner Regierung nimmt noch einmal einen Anlauf zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Klus. Was ist der Ansatz?

Nach dem Gerichtsentscheid hat sich in der Klus nichts verändert. Darum ist der Handlungsbedarf nach wie vor gross. Gerade deswegen will der Regierungsrat das Projekt «Verkehrsanbindung Thal» nochmals überprüfen lassen.

Das Bundesamt für Kultur und entsprechend der Denkmalschutz werden in die Diskussion ebenfalls miteinbezogen. Gibt es eine Lösung, die allen gerecht wird?

Das ist die grosse Herausforderung. Man ist mit der ersten Auflage davon ausgegangen, dass sämtliche Aspekte berücksichtigt sind, insbesondere auch die ortsbildverträgliche Linienführung. Das Gericht hat dann anders entschieden. Ein solches Szenario wie beim letzten Mal wollen wir jetzt mit dem Bundesamt für Kultur bei einem erneuten Anlauf verhindern. Wir wollen in einer frühzeitigen Phase möglichst definitiv klären, dass die Umfahrungslösung ortsbildverträglich ist.

Kann man schon sagen, wie viel Zeit dies beanspruchen wird?

Sofern der Kantonsrat ja sagt, gehen wir davon aus, dass wir Ende 2025 Bescheid wissen. Danach können wir das weitere Vorgehen definieren.

Wird es allenfalls eine Volksabstimmung brauchen?

Das kann ich heute noch nicht sagen, da wir noch nicht wissen, wie die Lösung aussehen wird. Die Idee ist aber, dass wir mit den Überlegungen weiterfahren. Wir wollen eine neue Umfahrungslösung auflegen. Es braucht wieder eine neue Plangenehmigung und einen neuen Kredit. Dafür wird eine Volksabstimmung benötigt.

Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass es zu einer Einigung kommt?

Die erste Hürde ist, die Umfahrungslösung so zu optimieren, dass sie ortsbildverträglich ist. Das Volk hat zur Umfahrung ja gesagt. Ich denke, dass ist immer noch zu gewichten.

Tempo 30 steht ebenfalls zur Diskussion. Was ist dort der Plan? 

Tempo 30 auf dieser Ortsdurchfahrt Klus könnte die Anwohner links und rechts von dieser Kantonsstrasse vom Lärm entlasten. Man kann auch eine bessere Koexistenz zwischen Velo-, Auto- und Lastwagenfahrer herbeiführen. Darum möchten wir diese Massnahme gerne prüfen.

Ist auch etwas für Velos geplant?

Es gibt heute schon eine Veloverbindung von der Thalbrücke bis nach Oensingen. In Abhängigkeit von dieser Umfahrungslösung, die allenfalls eine Anpassung auslöst, wollen wir auch diese Veloverbindung durchgängig machen. Es ist durchaus denkbar, dass wir die Velomassnahme vor der Umfahrungslösung realisieren könnten.

Seid ihr zuversichtlich, dass das Ganze beim Kantonsrat auf Zustimmung stossen wird?

Ich bin zuversichtlich, dass der Kantonsrat dem Vorschlag des Regierungsrats zustimmt. Es zeigt auf, dass wir schnell etwas für die leidende Bevölkerung vor Ort machen wollen.

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veröffentlicht: 7. November 2023 05:48
aktualisiert: 7. November 2023 08:36
Quelle: 32Today

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