Schweiz

Benzin verteilt. Sicherheitsleute vereiteln Brandanschlag auf Synagoge in Zürich Wiedikon

Wiedikon

Sicherheitsleute vereiteln Brandanschlag auf Synagoge in Zürich

11.08.2024, 10:55 Uhr
· Online seit 11.08.2024, 09:42 Uhr
Ein Mann hat am Samstagabend um 20 Uhr vor der Synagoge in Zürich Wiedikon Benzin ausgeschüttet. Sicherheitsleute überraschten ihn und verhinderten einen möglichen Brandanschlag.
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Gemäss bisherigen Erkenntnissen der Stadtpolizei Zürich begab sich ein Mann kurz nach 20 Uhr zur Synagoge an der Erikastrasse und verschüttete dort beim Eingang Benzin. Dabei wurde er von einem Mitarbeiter des hauseigenen Sicherheitsdienstes überrascht und angesprochen. Wie die Stadtpolizei Zürich weiter mitteilt, ergriff der Mann sofort zu Fuss die Flucht.

Die Stadtpolizei Zürich nahm erste Abklärungen vor und leitete eine Fahndung nach dem Täter ein. Das Forensische Institut sicherte am Tatort Spuren. Die weitere Fallbearbeitung übernahm in der Folge die Kantonspolizei Zürich.

Der mutmassliche Täter, ein offenbar psychisch verwirrter, 32-jähriger Schweizer, konnte im Verlaufe der Nacht von der Kantonspolizei Zürich festgenommen werden. Anhand von ersten Abklärungen handelte der Täter allein und es steht kein extremistisches Motiv im Vordergrund.

Den Fall machte der Zürcher Gemeinderat Jehuda Spielam am späten Samstagabend auf der Plattform X publik: «Heute Abend wurde bei unserer Synagoge an der Erikastrasse in Zürich ein Brandanschlag versucht.»

Bewusst jüdische Institution ausgesucht

Jehuda Spielman traf rund 15 Minuten nach dem Vorfall bei der Synagoge ein. Gegenüber ZüriToday erklärt er, dass es sich beim mutmasslichen Täter laut Angaben der Polizei um einen «Spinner» und nicht um einen extremistisch motivierten Täter gehandelt habe. Dieser habe sich aber bewusst eine jüdische Institution ausgesucht. Er habe sich schon zuvor bei der Synagoge aufgehalten und sei dann zu einer Tankstelle, um dort Benzin zu kaufen. Danach habe er das Benzin gezielt bei der Synagoge ausgeleert.

Appell an Gesellschaft

Spielman beschäftigt der Vorfall. Er zeige, dass aus der aufgeheizten Stimmung, die derzeit herrscht, Taten resultieren können. Und er appelliert an die Gesellschaft: «Die Polizei kann nicht jeden Extremisten oder Spinner festnehmen. Wir müssen uns als Gesellschaft bewusst sein, welche Konsequenzen auch Aussagen auf Social Media haben können. Man darf Israel kritisieren, aber alles mit Anstand und Mass.»

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(sda/oeb)

veröffentlicht: 11. August 2024 09:42
aktualisiert: 11. August 2024 10:55
Quelle: ZüriToday

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