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Eine Zeitreise durch die Modewelt – «Trends kommen und gehen»

Generationenvergleich

Eine Zeitreise durch die Modewelt – «Trends kommen und gehen»

· Online seit 24.12.2023, 11:12 Uhr
Begeistern, entzücken, polarisieren – Mode kann vieles und ist allgegenwärtig. Sie spiegelt die Stimmung der Zeit und jede Generation zeigt ihre Geschichte auch im Kleidungsstil. Ein Zeitstrahl der Modewelt.
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Mode und Trends können nur schwer in exakte Zeiträume gezwängt werden, ihr Übergang ist meist fliessend. Nicht zuletzt weil Modeikonen oft gleich über mehrere Jahrzehnte einflussreich waren. So kann beispielsweise David Bowie nicht klar nur den 70er- oder nur den 80er-Jahren zugeteilt werden. Und würde man Cher auf nur ein Jahrzehnt reduzieren, so würden gleich mehrere Generationen in Schnappatmung um «ihre» Stilikone geraten. 

Mode ist ein Spiegel der Zeit und zeigt die kulturelle, gesellschaftliche sowie politische Entwicklung einer Generation. Die Today-Redaktion hat mit Modeexpertin und Stylistin Kim Latoya Weber diverse Modeepochen zusammengefasst.

Greatest Generation Fashion

Als die Greatest Generation werden die Menschen bezeichnet, die zwischen 1901 und 1924 geboren wurden. Sie wurden während den 30er- und 40er-Jahren erwachsen und haben aktiv am Zweiten Weltkrieg beziehungsweise am Aufbau in der Nachkriegszeit teilgenommen. Weber erklärt: «Aufgrund des Zweiten Weltkriegs waren die Ressourcen begrenzt, was zu schlichteren, funktionalen Kleidungsstücken führte.» Die Mode spiegelte somit die zum Überleben notwendige Sparsamkeit einer Generation.

Dennoch gab es gewisse Trends: «Frauen liebten dramatische Hüte, Schulterpolster und enge Taille. Das Kopftuch war zu dieser Zeit sehr glamourös», sagt Weber. Auch bei den Männern gab es einen Trend: «Der Zoot Suit, ein oversized Anzug, war sehr im Trend. Natürlich war auch militärisch inspirierte Kleidung sehr verbreitet.»

Silent Generation Fashion

Die Silent Generation wird auch Weltkriegsgeneration genannt. Zu ihnen zählen (je nach Quelle) die Menschen, welche zwischen den Jahren 1928 und 1945 geboren wurden. Sie beeinflussten die Modewelt der 50er- und 60er-Jahre.

Sie gelten als stille Generation, weil es damals gefährlich war, Meinungen und Gedanken offen auszusprechen. Sie mussten mit Unsicherheiten und grossen Entbehrungen aufwachsen. Erlebten aber die grosse Freiheit der 50er- und 60er-Jahre. Das zeichnete sich auch in der Mode ab, wie Kim Latoya Weber beschreibt.

«Die Sanduhr-Figur war das Schönheitsideal schlechthin. Diese Figurtypen wollte man mit Kleidung simulieren. Deswegen wurden weibliche Silhouetten mit ausgestellten Röcken und engen Taillen betont.» Der Damenlook von damals: Bleistiftrock mit Bluse und Pastellfarben. Bei den Herren seien Anzüge mit schmaleren Schultern und schmaleren Hosen häufig gesehen gewesen.

Doch die Weltkriegsgeneration erlebte auch einen modischen Wandel durch die rebellische Jugend, wie die Modeexpertin ausführt. «Lederjacken und Jeans gewannen bei den rebellischen Teenagers an Popularität durch Berühmtheiten wie Elvis Presley.» Es folgte die Rockabilly-Ära.

Baby Boomer Fashion

Die Baby Boomer Generation ist zwischen 1946 und 1964 geboren. Es ist die Generation, die viele Veränderungen erlebt hat. So zum Beispiel der Vietnamkrieg, die feministische Bewegung, die Hippie-Bewegung, aber auch den technologischen Fortschritt. Die vielen Ereignisse widerspiegelten sich auch in ihrer vielfältigen Mode.

«Das Motto dieses Jahrzehnts war ‹zurück in die Kindheit›. So war auch das Schönheitsideal bei den Frauen, einen kindlichen Körper zu haben. Schlank, kleine Oberweite, schmale Hüfte und dünne Beine», sagt Weber.

Zudem erlebten die Hippies einen grossen Aufschwung. «Viele Frauen trugen in den 1970ern Plateauschuhe und Maxikleider. Die Männer hingegen widmeten sich gerne auch der aufstrebenden Disco-Mode. Hemden mit grossen Kragen und glänzenden Materialien sowie Schlaghosen waren bei Männern und Frauen natürlich ein Must», so Modeexpertin und Stylistin Kim Latoya Weber.

Die 1980er brachten hingegen kantige Silhouetten, Neonfarben und punkige Elemente. Denim mit Löchern, Lederjacken und Band-T-Shirts seien beliebt gewesen. «Viele bezeichnen dieses Jahrzehnt als stillose Zeit. Es war auch die Zeit des Protzes. Alles musste gross sein und glänzen. Breite Schulterpolster, farbig, viel Schmuck. Fuchsia war die Farbe schlechthin und oversized im Trend. Mehr war mehr. Von dort kommt auch der Begriff ‹Power Dressing / Power Suit›», erklärt die Modeexpertin.

Slackers und Millenials Fashion

Die Generation X wuchs in den 90ern mit Girl-Bands wie den «Spice Girls» auf. Die Generation Y wurde in den 2000ern hingegen von It-Girls wie Paris Hilton geprägt. Das waren die damaligen Influencer der Generationen.

«Skinny Jeans, Leggings und Tuniken. Der Grunge-Stil der 90er-Jahre erlebte ein Comeback in den 2000ern. Lässige, bequeme Kleidung gewannen an Bedeutung», hält Weber fest. Hoodies, Cargo-Hosen und Sneaker wurden zur Alltagskleidung und der Stil «Athleisure» bildete sich. «Man wollte wieder zurück zur Natürlichkeit und zelebrierte auch mal verschmiertes Makeup und fettiges Haar», sagt die Modeexpertin.

Gleichzeitig habe sich diese Generation aber zu einem eher eleganten Stil entwickelt. «Bei dem ist auch klar definiert, was Frauen und Männer tragen ‹sollten› und unterscheidet sich so stark von der Generation Z», führt sie weiter aus.

Gen Z Fashion

«Die Trends in den 90ern und 2000ern bleiben heute bestehen», hält Weber fest. Jedoch stehe Vielfalt und Individualität im Vordergrund. Auch das starke Umweltbewusstsein spiegle sich in der heutigen Mode wieder. «Nachhaltige Mode und Gender-Fluidität spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Diese Generation brezelt sich nicht mehr auf, um feiern zu gehen, sondern mag es lieber bequem in Jeans und Sneakers», sagt die Modeexpertin.

Was stimmt am Vorurteil, die Gen Z bediene sich an alten Trends? Sie hat ein zunehmendes Bedürfnis nach Selbstausdruck und Individualität. Das sieht auch die Modeexpertin: «Sie suchen nach einzigartigen Stilen, die ihre Persönlichkeit widerspiegeln. Das Kombinieren von Elementen aus verschiedenen Jahrzehnten ermöglicht es, einen eigenen, einzigartigen Look zu schaffen.»

Zudem habe Social Media einen grossen Einfluss auf Modetrends und lässt sie weltweit schnell zirkulieren. «Jugendliche und junge Erwachsene sind ständig online und haben leichteren Zugang zu vielfältigen Modestilen aus verschiedenen Epochen und Kulturen.»

Die Zukunft der Fashion

Wie werden die nachfolgenden Generationen die Modeweltprägen? «Die Modeindustrie ist bekannt für ihre zyklische Natur. Trends kommen und gehen in Wellen. Was einmal als veraltet galt, kann nach einigen Jahren wieder als frisch und innovativ wahrgenommen werden. Designer und Marken lassen sich oft von vergangenen Stilen inspirieren und interpretieren sie neu», sagt Weber. 

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veröffentlicht: 24. Dezember 2023 11:12
aktualisiert: 24. Dezember 2023 11:12
Quelle: ArgoviaToday

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