Die neu entdeckten Fettzellen wenden gemäss einer Mitteilung der ETH vom Mittwoch ein Verfahren an, das sie als «Sisyphos-Mechanismus» beschreibt. So wandeln die Zellen auf Hochtouren Fette in Fettsäuren um - und bauen daraus ebenso schnell wieder neue Fette auf. Und sie machen aus dem Molekül Kreatin das verwandte Kreatinphospat, um es postwendend wieder in Kreatin zurückzuverwandeln.
Abbau von überschüssigem Fett
Diese nutzlosen Stoffwechselzyklen brächten im biochemischen Haushalt in der Summe nichts, schreibt die ETH. «Sie verbrauchen aber Energie und erzeugen Wärme.»
Damit spiele die neue Klasse von beigen Fettzellen eine wichtige Rolle beim Energieumsatz im menschlichen Körper, wird Anand Sharma in der Mitteilung zitiert, der Postdoc in der Gruppe von ETH-Professor Christian Wolfrum und Mitautor der Studie ist. Die Zellen würden überschüssiges Fett abbauen, hält Doktorandin und Erstautorin Tongtong Wang dazu fest.
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Wie die Forschenden zeigen konnten, sind Personen mit vielen beigen Fettzellen schlanker und haben tendenziell eine bessere Stoffwechselgesundheit: Sie sind weniger anfällig für Übergewicht und Stoffwechselstörungen wie Diabetes.
Laut Studie wäre in Zukunft etwa die Transplantation von beigen Fettzellen in Menschen denkbar, die davon nur wenige haben und an Stoffwechselkrankheiten oder Gewichtsproblemen leiden.
Weisse, braune und beige Fettzellen
Es gibt weisse, braune und beige Fettzellen. Weisse speichern im Körper Fett als Energiereserve. Braune sind vor allem bei Säuglingen aktiv, sie produzieren Wärme und halten die Körpertemperatur aufrecht. Beige Fettzellen, die bei Erwachsenen ins weisse Fettgewebe eingestreut sind, verbrauchen Energie. Bislang waren solche bekannt, die über das Protein UCP1 Wärme erzeugen.
Ein internationales Forschungsteam der ETH Zürich und weiteren beteiligten Institutionen entdeckte und beschrieb nun die neue Klasse von beigen Fettzellen.
(sda/joe)