Der Besuch beim Heiligen Stuhl am Mittwoch diente dazu, dem Papst «die Massnahmen, die die Schweizer Bischöfe ergreifen möchten, vorzustellen», wie die SBK gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nach einer Meldung der italienischen Nachrichtenagentur Ansa erklärte. Der Besuch sei «positiv» gewesen.
Untersuchung im Auftrag des Vatikans
Die Anliegen der SBK seien «im Rahmen des gemeinsamen Austauschs auf Verständnis gestossen», hiess es in einer Mitteilung der Schweizer Bischofskonferenz Und: «Die SBK ist froh, dass die getroffenen Massnahmen nach und nach umgesetzt werden können.»
Die SBK hatte im September im Auftrag des Vatikans die Eröffnung einer Voruntersuchung unter Leitung von Bischof Joseph Bonnemain angekündigt.
1002 Fälle von sexuellem Missbrauch aufgedeckt
Ein fast zeitgleich veröffentlichter Bericht der Universität Zürich deckte mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche der Schweiz auf, die seit Mitte des letzten Jahrhunderts über Jahrzehnte hinweg von mehr als 500 Priestern oder Angestellten begangen worden waren. Es wurde eine «Kultur des Schweigens» angeprangert.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte Bundespräsident Alain Berset bei einem Besuch des Papstes im Vatikan erklärt, dass der Bundesrat von der katholischen Kirche erwarte, dass sie rasch eine gründliche Aufarbeitung vornehme und wirksame Massnahmen gegen Missbrauch ergreife.
(sda/hap)