Einem Märchen nach ist Salz so wertvoll wie Gold. Heute noch wäre ein Leben ohne Salz unvorstellbar, auch wenn seine konservierenden Eigenschaften, die dem Vergleich im Märchen wohl zugrunde liegen, heutzutage nicht mehr so gefragt sind.
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Doch Salz hat auch Schattenseiten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum weissen Gold.
Wie viel Salz ist zu viel?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert eine Obergrenze von maximal fünf Gramm pro Tag. Das entspricht in etwa einem Teelöffel. Alles darüber ist zu viel – und kann gesundheitsschädigend sein.
Es kommt aber auch auf die Person an. Salzsensitive Menschen reagieren stärker auf zu grosse Mengen Salz. Sie müssen besonders vorsichtig sein, nicht zu viel Salziges zu essen.
Welche Risiken drohen?
Studien zeigen, dass ein zu hoher Salzkonsum zu Bluthochdruck führt. Dieser wiederum erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Gemäss Universitätsspital Zürich leidet in der Schweiz jede vierte erwachsene Person an Bluthochdruck.
Neben Salz erhöhen auch andere Faktoren, wie Nikotin, Alkohol, mangelnde Bewegung oder erbliche Anlagen das Risiko von Bluthochdruck.
Wie viel Salz konsumiert die Bevölkerung?
Eine Studie des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) fördert Besorgniserregendes zutage. So konsumieren die Erwachsenen in der Schweiz deutlich zu viel Salz. Herr und Frau Schweizer nehmen rund neun Gramm und damit 75 Prozent zu viel Salz zu sich.
Zwischen den verschiedenen Landesteilen gibt es keinen nennenswerten Unterschied, jedoch bei den Geschlechtern. So konsumieren Männer mit rund zehn Gramm deutlich mehr Salz als Frauen. Am wenigsten Salz konsumieren Frauen über 60 Jahre. Mit 6,7 Gramm pro Tag ist der Wert allerdings immer noch zu hoch.
Ist Salz generell ungesund?
Im Gegenteil. Salz ist für Menschen lebenswichtig. Das im Salz enthaltene Natrium ist unerlässlich für die Funktion der Nervenzellen und Muskeln. Auch für die Verdauung und die Regulierung des Wasserhaushaltes braucht der Körper Salz.
Welche Produkte enthalten viel Salz?
Bei einer Studie des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gaben über 90 Prozent der Teilnehmenden an, ihre Speisen zu Hause nie oder nur gelegentlich nachzusalzen. Wie kommt es aber, dass trotzdem zu viel Salz im Essen landet? Die Antwort ist – ähnlich wie bei Zucker –, dass viele Produkte bereits hohe Mengen an Salz enthalten.
Allen voran in Fertigprodukten findet sich viel Salz. Mehr als drei Viertel des Kochsalzes werden gemäss BLV darüber aufgenommen. Urs Stalder, Leiter Fachbereich Ernährung des BLV, sagt: «Am meisten zu Buche schlagen Brot und Gebäck, Fertiggerichte, Beilagen und Fleischprodukte.» Bereits mit einem einzigen Fertigmenu könne die empfohlene Tagesmenge ausgeschöpft sein.
Wie kann Salzkonsum reduziert werden?
Das BLV empfiehlt, verarbeitete Lebensmittel nur sparsam zu konsumieren und stattdessen besser selbst zu kochen. Ausserdem solle man mit Kräutern, Gewürzen und anderen Geschmacksgebern würzen, anstatt zum Salzstreuer zu greifen.
Oft gibt es für Produkte zudem eine salzärmere Alternative. Ein Blick auf die Verpackung oder eine kurze Internetrecherche lohnt sich.
Gibt es Vorgaben zur Salzmenge?
Nein, anders als im Ausland gibt es in der Schweiz keine Höchstgehalte für Salz. Das BLV will nun aber reagieren und die Lebensmittelindustrie in die Pflicht nehmen. Bei gewissen Lebensmitteln will man sich auf eine Begrenzung des Salzgehaltes einigen.