Seit mehr als zehn Jahren entscheiden sich immer mehr Menschen für einen begleitenden Freitod. Allein 2023 haben sich 19'679 Personen neu angemeldet. Die grösste Selbstbestimmungsorganisation der Schweiz zählte per 31.12.2023 somit 167'631 Mitglieder, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. Rund 92'000 Mitglieder machen zudem vom Angebot Gebrauch, bei Exit ihre Patientenverfügung zu hinterlegen.
Die Menschen werden älter
Im letzten Jahr haben sich 1252 Mitglieder entschieden, selbstbestimmt und begleitet zu sterben. Damit nahmen rund 11 Prozent schwer leidende Menschen mehr die Unterstützung in Anspruch als noch 2022 (1125). Eine davon war Kay-Yasmins Mutter. Wir haben mit ihr über Abschied, Leid und Trauer gesprochen.
Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
Die Gründe für die Zunahme der Freitodbegleitungen sind unter anderem die immer älter werdende Gesellschaft mit der Folge schwer einschränkender Krankheiten oder Behinderungen. So habe das Durchschnittsalter der begleiteten Menschen bei Frauen bei 80,7 Jahren und bei Männern bei 79 Jahren gelegen.
Krebserkrankungen und Polymorbidität
Die meisten Sterbenden hatten Krebs im Endstadium – das entspricht 392 Begleitungen oder 21 weniger als im Vorjahr. Auch immer mehr alte Menschen mit multiplen Beschwerden oder Erkrankungen (Polymorbidität) entscheiden sich für einen selbstbestimmten Tod. Im letzten Jahr waren das 338 Mitglieder gegenüber 320 im Vorjahr. Auch entscheiden sich mehr Frauen für den Freitod als Männer. Drei Viertel der unterstützten Freitodbegleitungen fanden gemäss Exit in privaten Räumlichkeiten statt, knapp ein Fünftel der Begleitungen in Alters- und Pflegeheimen.
(red.)