Schweiz

«Zementhonig» macht Imkern das Geschäft kaputt – und bedroht Bienen

Schwere Aufgabe

«Zementhonig» macht Imkern das Geschäft kaputt – und bedroht Bienen

07.08.2024, 13:54 Uhr
· Online seit 07.08.2024, 13:12 Uhr
Schweizer Bienen leiden. Und mit ihnen Imkerinnen und Imker. Und zwar unter Honig, der hart und fest ist wie Zement.
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Zementhonig ist für Bienen schwer verdaulich, kann zu Durchfall führen und ganze Bienenvölker vernichten. Der harte Honig muss demnach von Imkerinnen und Imker entfernt werden. Das ist keine leichte Aufgabe.

Es braucht viel Wasser, um den zähen Honig aufzulösen. Meist bleibt der Zementhonig aber zu hart zum Schleudern – eine Gärung würde den Honig retten, doch die Trocknung von Honig ist in hierzulande verboten. Alternativ könnte man den Honig erhitzen – doch nicht zu warm. Sonst nimmt er Schaden, sagt Aargauer Honigobfrau Edith Meier gegenüber «SRF». So könnte man den Honig nur zum Backen verwenden.

Dasselbe Produkt kriegt man aber auch mit der Erhitzung nicht hin. Der Honig wird körnig. Doch: «Geschmacklich ist es ein sehr guter Honig», sagt Meier.

Doch wie kann Honig überhaupt so hart werden?

Schuld daran ist eine zuckerhaltige Ausscheidung der Läuse von Rottannen und Lärchen. Diese ist für die fleissigen Bestäuber eine einfache und manchmal sogar eine alternativlose Nahrungsquelle.

Das Phänomen tritt alle fünf bis zehn Jahre einmal als grösseres regionales Phänomen auf, sagt Stefan Jans vom Bienengesundheitsdienst (BGD) gegenüber der Fachzeitung «Schweizer Bauer».

Nicht alle Regionen der Schweiz kämpfen mit Zementhonig. Besonders stark ist die Ausprägung aktuell im Aargau, im Tessin hingegen spürt man nichts. Aber: Ein so flächendeckendes Aufkommen hat es in den vergangenen Jahren noch nie gegeben, so Jans. Auch in angrenzende Ländern beobachte man das Problem. (cst)

veröffentlicht: 7. August 2024 13:12
aktualisiert: 7. August 2024 13:54
Quelle: watson

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