Der neue Hockeypodcast wird bei allen gängigen Streamingdiensten zu hören sein, auf der Streamingplattform oneplus kann man den Podcast auch als Video schauen. Geplant sind Gespräche mit Persönlichkeiten aus der nationalen und internationalen Hockeyszene, unter anderem mit NHL-Star Nico Hischier oder General Manager des SC Bern, Patrik Bärtschi. watson hat mit den Hosts über ihr neues Projekt gesprochen.
Es gibt bereits einige Hockey-Podcasts auf dem Schweizer Markt, wie unterscheidet sich «Roost/Röthlisberger – Hockey-Talk» von den bereits bestehenden Angeboten?
Matthias Röthlisberger: Wir möchten das Eishockey von innen nach aussen tragen. Es ist nicht ein Gespräch unter Journalisten, sondern Thomas ist durch seine 25-jährige Tätigkeit als Scout für die NHL so tief in der Materie drin, dass er unglaublich viele Geschichten und Analysen zum Besten geben kann. Er ist auch Tür- und Toröffner für die General Manager der National League. Ich freue mich zum Beispiel enorm auf die erste Folge mit dem General Manager des EV Zug, mit Reto Kläy. Er beurteilt die Leute nach ihrem Potenzial und sagt: «Die Sozialkompetenz ist zum Beispiel bei einem Coach fast noch höher zu gewichten als die Fachkompetenz.» Wir stellen das Eishockey in den beruflichen und persönlichen Kontext, womit sich jede und jeder identifizieren kann. Hockey 360°.
Thomas Roost: Genau, wir setzen auf «Content», auf die positive Darstellung der weltbesten Sportart, Humor und Fachwissen sollen nicht zu kurz kommen. Wichtig ist, dass wir die Entscheidungsträgerinnen und -träger in den Hockeyfranchises zu Wort kommen lassen wollen, zum Beispiel General Manager, Sportchefs, CEOs, Präsidenten, aber auch Führungsspieler und andere Protagonisten, die in der Eishockeywelt wichtige Entscheidungen treffen. Wir wollen in die Tiefe gehen und hinter die Kulissen schauen in den Gesprächen: Welche Visionen und Strategien verfolgen sie und wie gedenken sie, diese in der Praxis umzusetzen? Wieso haben sie im Fall X so und im Fall Y anders entschieden? Polemik ist nicht so unser Ding, kritische Fragestellungen hingegen schon, aber auch humorvolle Anekdoten und Neckereien gehören zu uns und unserer Authentizität.
Wann und wie kam euch die Idee für einen Podcast?
Thomas Roost: Wir beide haben den NHL Podcast «32 Thoughts» von Elliot Friedman und Jeff Marek geliebt und so hat sich diese Idee langsam aber sicher entwickelt, ein ähnliches Produkt wie bei Friedman/Marek für den Schweizer Markt anzustreben. Die Idee hat sich im Laufe der Zeit und nach stundenlangen Diskussionen über Eishockey entwickelt. Letzten Frühling war die Zeit dann reif, um auf diese Saison hin Nägel mit Köpfen zu machen.
Wie habt ihr euch kennengelernt?
Matthias Röthlisberger: Wir konnten in der Saison 2021/2022 bei MySports zusammen NHL-Spiele kommentieren und die Chemie war von Anfang an da. Die Finalserie zwischen den Colorado Avalanche und den Tampa Bay Lightning war legendär. All die Spiele mitten in der Nacht und bis in die frühen Morgenstunden.
Thomas Roost: Ja, es hat sofort gepasst und wir haben uns sehr schnell schätzen gelernt. Wir beide sind leidenschaftliche NHL- und Eishockeyliebhaber, nehmen uns selbst nicht immer ernst und setzen auf tiefgründige, fragenstellende, aber mitunter auch selbstironische Kommentare. Wir hatten grossen Spass, miteinander NHL-Spiele zu kommentieren und sind auch leidenschaftliche General Manager in der NHL-Fantasy-League (lacht).
Was macht für euch die Faszination Eishockey aus?
Thomas Roost: Eishockey ist eine komplexe Sportart mit Kunstelementen. Eleganz, aber auch Kraft, Dynamik, Taktik und Strategie gehören dazu und trotz aller Analytik bleibt Eishockey zum Glück noch immer oft unberechenbar. Ich finde es eine extrem ästhetische Sportart.
Matthias Röthlisberger: Ist es das schnellste Spiel der Welt? Auf jeden Fall ist es unglaublich schnell! Es kann elegant wie ein Gemälde und hart wie ein Zusammenstoss mit einem Güterzug sein. Und alles entscheidet sich in Bruchteilen einer Sekunde. Aber ich mag auch das Spiel auf Natureis, irgendwo auf einem Bergsee. Das Knirschen der Schlittschuhe auf dem Eis, die kalte klare Luft und die Mannschaftsauswahl nach alter Methode. So zumindest ein beliebter Tagtraum von mir.