Szenario 1: YB feiert am 11. Mai vor eigenem Publikum den Titel
YB liegt aktuell sechs Punkte vor Lugano und acht vor Servette. Damit YB schon in einer Woche, am 11. Mai, den 17. Meistertitel der Clubgeschichte in trockene Tücher bringt, muss relativ viel zusammen passen.
Die Young Boys sind darauf angewiesen, dass den direkten Konkurrenten Lugano und Servette der Start in die Championship Round misslingt. Lugano dürfte an diesem Wochenende gegen St. Gallen zuhause keine Punkte holen und Servette ebenfalls zuhause in Winterthur verlieren oder Unentschieden spielen. Zudem müssten die Berner sich gleichzeitig zwei Siege sichern. Zuerst auswärts im Letzigrund beim FC Zürich und anschliessend zuhause gegen den FC Lugano im direkten Duell im Wankdorf.
YB hätte mit diesem Szenario nach zwei Runden in der Championship Round schon mindestens 11 Punkte Vorsprung auf den nächsten Verfolger und wäre uneinholbar. Es wäre ein Traumszenario. Eine Meisternacht an einem Samstag im eigenen Stadion? Was will man mehr?
Szenario 2: YB wird am 12. Mai «Sofa-Meister»
Ziemlich unsexy wäre der Titelgewinn, ohne auf dem Platz zu stehen. Einen sogenannten «Sofa-Meistertitel» feierten die Young Boys bereits 2019. In diesem Jahr wäre dieses Szenario ebenfalls möglich, erstmals am Sonntag, 12. Mai.
Fangen wir mit YB an. Das Szenario «Sofa-Meister» kann am 12. Mai nur eintreffen, wenn der BSC YB seine zwei Spiele gegen den FC Zürich und den FC Lugano gewinnt. Zudem müsste der FC Lugano an diesem Wochenende gegen St. Gallen Unentschieden spielen oder verlieren. Erst dann kommt Servette ins Spiel.
Siegen die Genfer an diesem Samstag gegen den FC Winterthur, könnten sie rechnerisch die Young Boys weiterhin noch abfangen. Damit wäre eine Meisterfeier in einer Woche, am kommenden Samstag bereits ausgeschlossen, weil die Genfer erst am Sonntag, 12. Mai antreten. Holen sie sich an diesem Tag auswärts in St. Gallen nicht den Sieg, dann können weder Servette noch Lugano YB einholen und die Berner sind Sofa-Meister, am Sonntag und ohne selbst zu spielen.
Szenario 3: Der Worst Case
In den ersten beiden Szenarien wird davon ausgegangen, dass der BSC YB mit zwei Siegen in die Championship Round startet. Das ist durchaus realistisch, aber natürlich alles andere als sicher. Das Worst-Case-Szenario für YB wäre eine Niederlage auswärts in Zürich und anschliessend zuhause im direkten Duell gegen den FC Lugano.
Die Tessiner könnten dann, mit zwei Siegen zum Auftakt der Runde, punktemässig mit den Bernern gleichziehen. Dann würde am 11. Mai nicht der Titel gefeiert, sondern das grosse Zittern losgehen. Eine Entscheidung fiele erst in den letzten zwei Runden.
Szenario 4: Meistertitel in der dritt- oder zweitletzten Runde
Kommt es weder zum Best-Case noch zum Worst-Case-Szenario aus Sicht von YB, dann werden sich die Berner den Meistertitel ohne grosses Zittern in den letzten drei Runden sichern. Am plausibelsten ist wohl, dass der BSC YB den Meistertitel am Donnerstag, 16. Mai, zuhause im Wankdorf gegen den FC St.Gallen feiern wird. Oder dann am Pfingstmontag, 20. Mai, auswärts in Genf in der zweitletzten Runde der Saison. Das setzt voraus, dass weder YB noch Lugano total einbrechen.
Allen rechnerischen Spielereien zum Trotz ist die Ausgangslage simpel: Holt sich YB in der Championship Round mindestens drei Siege und ein Unentschieden, steht einem 17. Meistertitel nichts mehr im Weg – egal was die Konkurrenz macht. Wahrscheinlich reichen auch weniger Punkte, denn erstens hat YB das beste Torverhältnis und zweitens werden Lugano und Servette sehr wahrscheinlich auch Punkte liegen lassen. Als Faustregel kann man auch sagen: Gewinnt YB seine drei Heimspiele, müsste es schon mit dem Teufel zu und hergehen, damit die Berner nicht Meister würden.
Wann und wie der Meistertitel letztlich eingetütet wird, dürfte für die Fans der Gelbschwarzen relativ egal sein - Hauptsache, der 17. Meistertitel wird geholt.