Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz
Im Vorfeld wurde vom Saison-Highlight gesprochen: Der Unspunnen-Schwinget 2023. Ein Fest mit eidgenössischem Charakter. Ein Fest, bei dem keine Kränze verteilt werden und nur der Tagessieg zählt. Ein Fest, welches nur alle sechs Jahre stattfindet. Ursprünglich gegründet 1805, um unter anderem den Tourismus im Berner Oberland anzukurbeln. Wer damals gewann? Egal! Heute gewann einer, der es sich verdiente: 6 Gänge, 6 Siege, eine unglaublich konstante Saison – Samuel Giger, auch wenn er es noch gar nicht glauben kann: «Ich bin noch so voller Adrenalin, ich kann es gar nicht richtig begreifen, dass es geklappt hat.»
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Überraschungen am Vormittag
16'000 Besucherinnen und Besucher kamen in den Genuss eines bis zum Schluss packenden Schwingfestes. So grüssen vor dem Mittag überraschenderweise zwei Freiburger von ganz vorne. Dahinter lauern der Innerschweizer Christian Bucher und gleich drei Ostschweizer (Giger, Orlik und Schlegel). Daneben ist mit Adrian Walther auch noch der Berner Verband ganz vorne mit dabei.
Im vierten Gang kommt es aber zum grossen Zusammenschluss: Grosser Profiteur davon ist Pirmin Reichmuth. Plötzlich liegt der Zuger wieder auf Schlussgangkurs. Gleicht fünf Schwinger mit derselben Punktezahl. Und es kommt noch besser: Drei davon patzen in ihren fünften Gang. So, dass nach fünf Gängen Samuel Giger an der Spitze und dahinter die punktgleichen Reichmuth und Walther klassiert waren.
Einteilung entscheidet über Schlussgang-Gegner
Es lag also an der Einteilung, den Schlussgang-Gegner von Giger zu bestimmen. Und sie entschieden sich für den Berner Walther. Dieser hatte objektiv gesehen, das schwerere Notenblatt mit fünf Eidgenossen, Reichmuth hatte nur deren vier. «Leider klappt es wieder nicht», so Reichmuth nach der Einteilungsentscheidung. Er habe halt nicht alles in den eigenen Händen gehabt. Aber: «Ich kann verstehen, dass sie Einteilung so entschieden hat.» Er sei nicht wütend.
Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz
Die Ausgangslage war eindeutig: Stellen Giger und Walther im Schlussgang erbt Reichmuth den Tagessieg. Nach bereits wenigen Minuten war dieser Traum jedoch ausgeträumt. Samuel Giger kann Adrian Walther bereits im zweiten Zug derart gut fixieren, dass sich dieser nicht mehr aus der Situation lösen konnte.
Samuel Giger bezwang damit auch den 6. Gegner im 6. Gang. Ein würdiger Nachfolger also von Christian Stucki, der das Fest 2017 gewinnen konnte. Mit diesem Sieg hat Giger nun zwei der drei Feste mit eidgenössischem Charakter gewonnen: 2021 das Kilchberger Schwinget, 2023 den Unspunnen-Schwinget.