Verkehr und Mobilität
Da Wengen autofrei ist, muss die Anreise in jedem Fall mit der Bahn erfolgen. Auch die Organisatoren wollen so gut wie möglich auf die Wengernalpbahn (WAB) setzen. «Wir starten bereits Anfang Oktober mit den Transporten», sagt der Lauberhorn-Geschäftsführer Andreas Mühlheim. Das sei bereits seit Jahren der Fall.
Holzpellets statt Öl
Auch bereits seit mehreren Jahren würden alle temporären Bauten mit Holzpellets beheizt, damit man nicht mit Öl heizen müsse. «Wir konnten bereits tolle Resultate betreffend CO2-Einsparungen erzielen», freut sich Mühlheim.
Alles wird recycelt
Bei den Lauberhornrennen wird der Abfall getrennt und recycelt, soweit möglich. Auch hier gibt es viele Bestrebungen, die Möglichkeiten auszunutzen. Wie der Geschäftsführer erklärt, seien etwa auch die Akkreditierungsbadges des Rennens recyclebar. «Wir wollen möglichst viele dieser Plastikkarten wieder einsammeln, damit diese wieder recycelt werden können.»
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Eine Skipiste für alle
Wie der Internationale Skiverband vorschreibt, besteht auch die Lauberhornstrecke zu 100 Prozent aus technischem Schnee. Gemäss dem WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF ist dieser technische Schnee, der durch das Versprühen von winzigen Wassertröpfchen in die kalte Luft entsteht, dichter und härter als Neuschnee und eignet sich somit auch besser für den Wintersport. «Unser grosser Vorteil ist, dass wir im Verbund mit Skigebiet und Tourismus sind», so Andreas Mühlheim. «Die Strecke steht ab dem ersten Tag, wenn das Skigebiet öffnet, zur Verfügung und ist auch unmittelbar nach dem Rennen offen. Der positive Aspekt ist, dass sie nicht nur für eine Rennwoche präpariert und danach nicht mehr befahren wird.
Pilotprojekt mit Solarenergie
Für die Lauberhornrennen 2024 haben die Verantwortlichen in Zusammenarbeit mit der BKW ein Solar-Pilotprojekt gestartet. Auf einem temporären Bau auf der Wengernalp wurde eine Photovoltaikanlage installiert. «Seit über 50 Tagen wird da jetzt Strom produziert und ins Netz eingespeist», sagt der Geschäftsführer erfreut. «Wir sind gespannt, wie viel am Schluss produziert worden ist und ob man so Einsparungen und Kompensationen machen konnte.»
Die nicht zu unterschätzende soziale Komponente
Nicht zu vergessen in der Diskussion um die ökologische Nachhaltigkeit sei die soziale und ökonomische Komponente, wie Mühlheim sagt. «Die Skirennen gibt es seit 94 Jahren, es ist eine Institution in der Region und hat eine grosse Bedeutung. Es schafft eine Wertschöpfungskette.»
Schlussendlich hätten, wie auch bei anderen sportlichen und kulturellen Anlässen, die Zuschauer bei der Anreise den grössten Abdruck. «Es ist eine gesellschaftliche Frage, ob wir solche Anlässe wollen. Und ich bin der Meinung: ‹Ja, die Gesellschaft will und braucht das›. Und dann hat es auch eine gewisse Berechtigung.»
Blick in die Zukunft
Damit Skifans nicht erst ab Lauterbrunnen auf den Zug umsteigen, soll der Skipass auch als Zugticket fungieren. «Aktuell ist mit unserem Partner Jungfraubahnen die Bahnfahrt ab Interlaken inkludiert», so Mühlheim. «Das wird auch immer mehr genutzt.» In Zusammenarbeit mit anderen Verbänden prüfe man nun, ob man solche Leistungen für grosse Sportveranstaltungen ausbauen könne.
Mit einer Kooperation mit der SBB könnte die Anreise für Skifans aus der ganzen Schweiz möglich werden. Und vielleicht ist das gar keine so grosse Zukunftsmusik mehr: «Wir hoffen, dass das bereits 2025 von einem x-beliebigen Bestimmungsort möglich sein wird. Von anderen Anlässen wissen wir, dass es machbar ist. Es braucht noch etwas Bewegung von allen Seiten.»