Taylor Fritz gewann in New York gegen Frances Tiafoe 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1 und steht erstmals in seiner Karriere in einem Grand-Slam-Final. Der 26-Jährige hat am Sonntag die Chance, als erster männlicher Amerikaner seit Andy Roddick vor 21 Jahren wieder das US Open zu gewinnen.
Auf der anderen Seite scheiterte Tiafoe bereits zum zweiten Mal innert zwei Jahren kurz vor dem Final. Bereits 2022 hatte er seinen ersten US-Open-Halbfinal gegen den Spanier Carlos Alcaraz in fünf Sätzen verloren.
Der spektakulär spielende Tiafoe, der die Fans eher auf seiner Seite hatte, drehte im ersten Satz einen 0:3-Rückstand, wackelte im zweiten Umgang, liess sich davon aber nicht bremsen und holte wieder den dritten Satz. Fritz sicherte sich einen der Schlüsselpunkte der Partie: Beim Stand von 3:3 im vierten Durchgang kämpfte er seinen Gegner nieder, 31 Mal ging der Ball über das Netz, am Ende blieb Tiafoe entkräftet einfach stehen. Tiafoe konnte nicht mehr, lag im Entscheidungssatz mit 0:4 zurück. Fritz setzte nach 3:18 Stunden den Schlusspunkt per Ass.
Sinner greift nach zweitem Grand-Slam-Titel
Zuvor hatte der Weltranglistenerste Jannik Sinner mit reichlich Drama gegen den Briten Jack Draper 7:5, 7:6 (7:3), 6:2 gewonnen. Draper hielt im grössten Spiel seiner Karriere phasenweise gut mit, spielte aber sichtlich beeinträchtigt zu unkonstant. Insgesamt unterliefen ihm allein zehn Doppelfehler. Vor dieser Partie hatte er im Turnierverlauf noch keinen einzigen Satz abgegeben.
Im zweiten Satz ging es dem 22-Jährigen augenscheinlich schlecht, er übergab sich mehrere Male und machte anschliessend jeweils mit einem Handtuch den Platz sauber. Draper versuchte, sich bei Seitenwechseln mit Eis-Handtüchern um den Hals und an den Oberschenkeln sowie kalter Luft aus einem Schlauch Kühlung zu verschaffen.
Auch Sinner hatte Probleme. Beim Zurücklaufen beim Stand von 4:4 im zweiten Satz fiel er auf sein linkes Handgelenk und musste wie Draper behandelt werden. Die Blessur schien ihn aber nicht besonders zu beeinträchtigen. Im dritten Durchgang gewann er die letzten vier Spiele in Serie und verwandelte nach 3:03 Stunden seinen ersten Matchball.
Der 23-Jährige Südtiroler darf nach dem Australian-Open-Sieg im Januar auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel hoffen. Sinner steht nach dem Freispruch kurz vor dem Turnier nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit.
(sda)