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Eurovision Song Contest: Darum ging Zürich und Bern/Biel der ESC 2025 durch die Lappen

Musikwettbewerb

Kein ESC in Zürich und Bern/Biel: «Andere Städte zeigten mehr Willen»

19.07.2024, 15:02 Uhr
· Online seit 19.07.2024, 10:32 Uhr
Fast zeitgleich mit Nemos Sieg am ESC ging die Diskussion los, in welcher Schweizer Stadt der Riesen-Event denn stattfinden soll. Nun ist bekannt, wer weiter auf die Austragung hoffen darf.

Quelle: TeleZüri / Olivia Schär / CH Media Video Unit / Linus Bauer

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Es ist ein Schock für die Zürcher Fans des Eurovision Song Contest. Nach Nemos Sieg wird der ESC2025 zwar in der Schweiz stattfinden, wie die SRG aber bekannt gibt, nicht in Zürich. Die grösste Stadt der Schweiz hat es nicht auf die Shortlist geschafft und ist aus dem Rennen. Ebenfalls nicht mehr zur Diskussion steht eine Austragung in Bern.

Basel oder Genf noch dabei

Der ESC wird somit entweder in Basel oder Genf stattfinden. In Genf würde das Palexpo-Messegelände direkt neben dem Flughafen zur Austragungsstätte. Dort wollen die Behörden 30 Millionen Franken für den Anlass bereitstellen.

Kommt Basel zum Zug, wird der Eurovision Song Contest (ESC) in der St. Jakobshalle ausgetragen. Die SRG will den definitiven Entscheid Ende August kommunizieren.

Grosse Enttäuschung in Zürich

Wie die Stadt Zürich in einer Mitteilung schreibt, bedauert man diesen Entscheid sehr.

«Zürich und der ESC – das hätte einfach gepasst. Wir sind entsprechend enttäuscht über den Entscheid der SRG. Ganz viele Zürcher*innen – ausserhalb und innerhalb der Stadtverwaltung – haben in den letzten Wochen enorm viel Energie und Herzblut in eine starke Kandidatur gesteckt. Ich danke ihnen herzlich für ihren riesigen Einsatz», wird Stadtpräsidentin Corine Mauch zitiert.

Für viele platzt so ein grosser Traum. Um den ESC nach Zürich zu holen, wurde gar ein Komitee gegründet. Was die Mitglieder von «Züri isch ESC» dazu meinen, ist noch unbekannt. Auch aus der Politik war der Rückhalt da: Gemeinderat und Kantonsrat genehmigten bereits 25 Millionen Franken für die Planung und Durchführung. Die Stadt will die Gründe für den negativen Entscheid nun genau analysieren.

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Genugtuung bei Stadtberner ESC-Gegnern

Bei den Stadtberner ESC-Gegnern hat der Vorentscheid der SRG Genugtuung ausgelöst. Basel und Genf seien weitaus geeignetere Standorte für die Durchführung des Eurovision Song Contest 2025.

«Wunderbar», kommentierte Stadträtin Simone Machado (Grün-Alternative Partei) das Aus der Kandidatur von Bern und Biel. Ihre Partei hatte zusammen mit der SVP, der EDU und der Bürgerbewegung Aufrecht Bern das Referendum gegen den Stadtberner Beitrag von 7 Millionen Franken angedroht.

Sie befürchteten wochenlange Unannehmlichkeiten und Einschränkungen für die Bevölkerung wegen der enormen Sicherheitsvorkehrungen. Zudem widerspreche der Anlass den Bestrebungen der Stadt für mehr Klimaschutz, und er liege terminlich ungünstig zwischen der Frühjahrsmesse BEA und der Frauen-Fussball-EM.

Auch im Berner Stadtparlament war der Beitrag umstritten. Bewilligt wurde er mit 34 zu 22 Stimmen bei 14 Enthaltungen. Der Vorlage zum Durchbruch verhalfen SP, Mitte und FDP.

Knacknuss Festhalle

Alt Stadtrat Alexander Feuz (SVP) reagierte «mit grosser Erleichterung» auf den Vorentscheid, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Niemand wolle eine Hochzeit in einem Hotel durchführen, das noch gar nicht fertig gebaut sei.

Die Berner Kandidatur sah vor, den Anlass in der neuen Festhalle auf dem Bernexpo-Areal durchzuführen. Diese ist noch im Bau und wird erst Ende März 2025 fertiggestellt, wenige Wochen vor dem ESC.

ESC-Entscheid wegen mehr Enthusiasmus in Basel und Genf

Die SRG hat sich für Basel und Genf als mögliche Eurovision-Song-Contest-Austragungsorte entschieden, weil dort mehr Enthusiasmus für den Anlass herrscht. In Zürich und Bern/Biel sei das etwas weniger zu spüren gewesen.

Es seien am Schluss aber Nuancen gewesen, sagte SRG-Sprecher Edi Estermann am Freitag gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF1.

Die Entscheidung sei nicht einfach gewesen. «Wir hatten vier hervorragende Dossiers auf dem Tisch.» Nicht ausschlaggebend sei jedoch die politische Rahmensituation gewesen, also konkret die Referendumsdrohungen gegen die ESC-Austragung. «Das war kein Killerkriterium», sagte Estermann weiter.

Tatsächlich zeigten sich sowohl Genf als auch Basel rasch bereit, eine Kandidatur als ESC-Austragungsort einzureichen. In Zürich und Bern/Biel dauerte der Prozess um einiges länger.

(roa/sda)

veröffentlicht: 19. Juli 2024 10:32
aktualisiert: 19. Juli 2024 15:02
Quelle: ZüriToday

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