Quelle: Tele M1
«Bis jetzt konnten wir mit dem Ausweis in den Bus sitzen und losfahren. Kein Problem. Ab nächstem Jahr müssen wir ein Billett lösen. Ich weiss aber noch nicht, wie. Wahrscheinlich werden wir Schwarzfahrer sein», sagt der 80-jährige Roman Schober. So wie viele Blinde in der Schweiz, steht er ab dem nächsten Jahr vor einer Zugfahrt vor einem grossen Problem: Weil die SBB die Ausweiskarte für Blinde und Sehbehinderte abschafft, muss er sich wie alle anderen Passagiere ein Billett kaufen. Das stellt ihn vor besondere Herausforderungen.
Ticketkauf ohne Hilfe fast unmöglich
Die Schalter der SBB öffnen erst um 9 Uhr. Weil die Automaten jedoch nicht reden und es auch keine Voreinstellungen für Blinde und Sehbehinderte gibt, wird die Bedienung für Schober so gut wie unmöglich. Dann kann der 80-Jährige eigentlich kein Ticket kaufen.
Auch seine Frau Barbara Fehr ist mit der jetzigen Lösung nicht zufrieden: «Im Moment finde ich es bedenklich. Man übergeht uns und denkt, dass das seit der Digitalisierung für alle möglich ist. Das ist einfach nicht so», Fehr fühlt sich von der SBB vergessen.
Mehr Inklusion und Barrierefreiheit
Nun sind sie auf die Hilfe anderer angewiesen, wenn sie ein Ticket kaufen möchten. In einzelnen ÖV-Tarifverbänden gelten die alten Blindenkarten zwar noch. Doch im Aargau sind sie bald Geschichte. Barbara Fehr und Roman Schober wollen sich damit nicht abfinden und kämpfen weiter für eine bessere Inklusion und Barrierefreiheit im Kanton Aargau.
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(ben)