Dies sagte die Präsidentin des Expertengremiums, Giovanna Scroccaro, in einem Interview mit dem Gesundheitsportal «Quotidiano Sanità» sagte.
Laut Scroccaro sollen dadurch insbesondere Frauen angesprochen werden, die auf diese Art der Verhütung bisher aus Kostengründen verzichtet haben. «Dies ist eine wichtige Entscheidung, die es uns ermöglicht, die Zielgruppe der Frauen zu erweitern, die heute vielleicht die Kosten für diese Verhütungsmittel als zu hoch ansehen und sie deshalb nicht nutzen», sagte Scroccaro. Der Gebrauch von Verhütungsmitteln, insbesondere der Antibabypille, sei in Italien im Vergleich zu anderen EU-Ländern schon immer gering gewesen.
Kostenpunkt: 140 Millionen Euro pro Jahr
Die Behörde bewertete innerhalb von drei Kategorien von Verhütungsmitteln die günstigsten Produkte, die künftig kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Gesamtkosten für die Staatskassen werden auf rund 140 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
Ebenfalls kostenlos sollen künftig die sogenannte «Prä-Expositions-Prophylaxe» (PrEP) zur HIV-Vorbeugung sein. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das normalerweise zur HIV-Behandlung verwendet wird. HIV-negative Menschen nehmen das Medikament ein, um sich vorbeugend vor der Ansteckung mit dem Virus zu schützen. Die Prävention ist nach Scroccaros Worten bei weitem preiswerter als die Behandlung einer Infektion.
(sda)