Eine maximale Senkung des Sterberisikos erreichen Männer darin, wenn sie rund fünf Stunden pro Woche sportliche Übungen machten. Frauen brauchten für denselben Effekt nur 2.3 Stunden. Diesen Schluss zieht eine Gruppe von Forschenden des Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles und der Tsinghua Universität in Peking. Sie veröffentlichten die Studie im Fachmagazin «Journal of the American College of Cardiology».
Effekt von Sport bei Frauen grösser
Die Forschenden wollten wissen, welche Auswirkungen Sport auf die Gesundheit hat und griffen dafür auf eine landesweite Datenbank zurück, den «National Health Interview Survey». Die daraus ausgewählten 412'413 Erwachsenen, davon 55 Prozent Frauen, hatten im Rahmen der Erhebung per Fragebogen Auskunft über Art und Umfang ihrer sportlichen Aktivität pro Woche gegeben. Im mehr als 20-jährigen Untersuchungszeitraum starben knapp 40'000 Teilnehmende, darunter 11'670 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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Die Forschenden ermittelten nun, in welchem Masse das Sterberisiko durch den Sport sank. Regelmässige sportliche Betätigung in der Freizeit senkte diese Gefahr bei Männern demnach durchschnittlich um 15 Prozent, bei Frauen um 24 Prozent – jeweils im Vergleich zu Menschen, die keinen Sport trieben.
Einfluss auf Sportempfehlungen
Im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrug die Reduzierung durch Sport bei Männern 14 Prozent, bei Frauen sogar 36 Prozent. Ähnlich gross war der Unterschied bei Sportübungen, die die Muskeln stärken: Regelmässiges Krafttraining verringerte das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern um 11 Prozent, bei Frauen um 30 Prozent. Wenn Männer knapp zwei Stunden pro Woche sehr intensiv trainierten, sank ihr Sterberisiko um 19 Prozent. Diesen Wert erreichten Frauen bereits nach 57 Minuten intensivem Training.
Für Kuno Hottenrott von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist das Resultat keine Überraschung. «Ich plädiere seit Langem dafür, die Sportempfehlungen in Gesundheitsleitlinien stärker nach Geschlecht und Alter zu differenzieren», betont der Sportwissenschaftler.
(sda/red.)