WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan bezeichnete es jedoch nicht als seine grösste Sorge, dass die neue Variante des Mpox-Virus Europa erreichen könnte. Reiche Länder hätten bei dem Ausbruch 2022 gezeigt, dass sie die Ressourcen hätten, um eine Verbreitung einzudämmen.
«Meine grösste Sorge ist, dass die Krankheit sich in Bevölkerungen ausbreitet, die von grosser Armut betroffen sind, wenig Zugang zu medizinischer Hilfe haben und vielleicht Probleme haben, Behörden zu vertrauen», sagt Ryan.
Krankheit mit neuer Variante schlimmer
Infektionen mit der neuen Variante Klade Ib (römisch 1 b) sind nach Angaben der Gesundheitsexperten im Kongo schlimmer als mit anderen Varianten. Sie sorgen für stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptome. Frauen erlitten Fehlgeburten und für Kinder sei die Krankheit lebensgefährlich. Wie viele Fälle es gibt, weiss bislang niemand, weil nur die am schlimmsten Betroffenen zum Arzt gehen.
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Klade Ib dürfte seit September 2023 zirkulieren und sich nach Angaben der Behörden zunächst über Sexarbeiterinnen verbreitet haben. Inzwischen stecken sich Menschen aber im normalen Kontakt an. «Wir sind sehr besorgt über den Ausbruch», sagt WHO-Mpox-Expertin Rosamund Lewis.
Ganzer Körper kann bedeckt sein
Für Infektionen mit Mpox Klade I galt bislang vor allem der Kontakt mit Wildtieren oder deren Fleisch als ausschlaggebend. Für den weltweiten Ausbruch 2022 war Klade II verantwortlich. Die Betroffenen hatten in den überwiegenden Fällen nur milde Symptome. Dazu gehören Pusteln vor allem im Genitalbereich. Bei der neuen Variante Ib kann der ganze Körper einschliesslich Kopfhaut mit erbsengrossen Pusteln bedeckt sein.
(sda/bza)