Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Wie ist die Sicherheitslage im Gazastreifen aktuell?
Elisabeth Cossor: Die derzeitige Situation in Gaza ist unbeschreiblich. Meine Kollegen berichten mir davon, dass es ein Albtraum sei, wie bei einem Vulkanausbruch, überall Sprengstoff, Luftangriffe und Panzerbeschuss. Kein Ort ist sicher.
Wie sieht es in Gaza aktuell aus? Gibt es noch einen geregelten Alltag?
Ich stehe täglich mit meinem Team in Gaza in Kontakt, wir schreiben uns auf Whatsapp und telefonieren, wenn es möglich ist und sie Strom und Internet haben. Die meisten sind zu Hause, aber einige mussten ihr Zuhause bereits verlassen und evakuiert werden. Wegen Explosionen in der Gegend oder weil sie eine Warnung erhalten haben, dass ihr Gebäude oder ihre Nachbarschaft ins Visier genommen wird.
Israel hat den Gazastreifen abgeriegelt – wie spürt man das?
Die Blockade des Gazastreifens ist eine Katastrophe für die Bevölkerung, die dort lebt. Sie hatten schon zuvor mit schwerwiegenden Engpässen bei der Elektrizitätsversorgung und anderen Gütern zu kämpfen. Die vollständige Blockade bedeutet, dass keine medizinische Versorgung und kein Benzin, um die Generatoren anzutreiben, in das Gebiet gelangt. Alles wird kollabieren, sehr bald. Es sei denn, essenzielle Güter gelangen so schnell wie möglich nach Gaza.
Wie gross ist die Angst einer israelischen Bodenoffensive?
Die Menschen in Gaza fürchten sich vor Bodenoffensiven. Ihre Erinnerung an das letzte Mal ist sehr schlimm. Sie fürchten sich davor, wo die nächste Bombe landen wird. Ich glaube, sie fürchten sich davor, was als Nächstes kommen wird und fragen sich, wann dieser Albtraum endet.
Unterstützt die palästinensische Zivilbevölkerung die Angriffe der Hamas?
Es ist sehr wichtig, normale, unschuldige, reguläre Zivilisten – Männer, Frauen, Kinder, die in Gaza leben – von den Mitgliedern der bewaffneten Gruppe Hamas zu unterscheiden. Die Menschen in Gaza wollen ein friedliches und normales Leben führen, zur Schule gehen und die Services nutzen, die sie brauchen. Sie wollen ein normales Leben führen, bei dem ihre Rechte respektiert werden.
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Das Gespräch führte Janne Strebel von der Redaktion der CH Media Radio News.