In seiner Sitzung am Dienstagabend hat der Grenchner Gemeinderat unter anderem darüber beraten, ob ein neues Verwaltungsgebäude gebaut werden soll. Dieses Vorhaben wurde jedoch einstimmig abgelehnt, wie das «Grenchner Tagblatt» berichtet.
Sparen angesagt
Der Gemeinderat präferiert die günstigere Variante, die laut Stadtbaumeister Aquil Briggen gemäss einer groben Schätzung mit acht Millionen Franken zu Buche schlägt. Sie beinhaltet die Sanierung des bestehenden Stadthauses («Hôtel de Ville») und die weitere Nutzung des ehemaligen Stadtpolizeigebäudes an der Simplonstrasse. Vier Millionen seien bereits vorfinanziert. Auch hat diese Variante den Vorteil, dass keine Gebäude leer stehen.
Für die Variante des Neubaus müsste Grenchen ungefähr 16 Millionen Franken aufbringen. Das neu errichtete Verwaltungsgebäude würde einerseits die letzte Baulücke am Marktplatz schliessen und gleichzeitig eine Zentralisierung der Stadtverwaltung ermöglichen. Stadtpräsident François Scheidegger wollte einen Richtungsentscheid zur Frage der Zentralisierung der Stadtverwaltung. Frühere Entscheide seien von diesem Ziel schon mehrmals abgewichen.
Sanierung steht über Zentralisierung
Diese Zentralisierung kommt für den Gemeinderat jedoch nicht infrage – in erster Linie aufgrund der immensen Kosten. «Manchmal muss man sich von Idealvorstellungen verabschieden und pragmatische Lösungen wählen», signalisierte FDP-Fraktionschef Robert Gerber die Präferenz für die Sanierung des Stadthauses.
Auch die SP hat sich für diese Option ausgesprochen, auch weil das Stadthaus mit einer Sanierung an Attraktivität gewinnen würde. Die GLP sieht eine Zentralisierung der Verwaltung als weniger wichtig angesichts der Digitalisierung. Auch die SVP lehnte den teuren Neubau ab und spricht sich für das Erhalten des historischen Stadthauses aus.
Auch Vize-Stadtpräsident Remo Bill unterstützt dieses Vorhaben. Er sieht Potenzial für andere Ideen zur Nutzung des Marktplatzes, etwa eine Markthalle mit Wohnungen.
(GT/dwy)
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