In der Nacht des 21. Juli 2019 rückte die Feuerwehr in Balsthal zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus aus. Zwei Personen wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital gebracht. Die übrigen Personen im Haus, darunter auch Kinder, konnten sich glücklicherweise früh genug selbst in Sicherheit bringen.
Seine Socken und Schuhe fingen Feuer
Grund dafür war die dilettantische Vorgehensweise des Brandstifters. Die 30 Liter Benzin entzündeten sich in einer Explosion, bei der nicht nur die Bewohner geweckt wurden, sondern auch der Brandstifter selbst Feuer fing. Um keine Abdrücke zu hinterlassen, hatte sich dieser Socken über die Schuhe gestülpt. Diese hatten sich mit Benzin vollgesogen und entzündeten sich. Der Täter flüchtete darauf und warf die Schuhe und Socken in die nahe gelegene Dünnern.
Das Solothurner Obergericht hat laut Solothurner Zeitung keinen Zweifel an der Schuld des Kosovaren. Die DNA-Spuren auf dem Benzinkanister, dem Feuerzeug und einem Schraubenzieher seien eindeutig. Hinzu kommt, dass der Beschuldigte vor Gericht inzwischen etliche verschiedene Versionen der Tat beschrieben hatte. Die Glaubwürdigkeit für die neuste Version, in der er behauptete, seine Brüder seien für die Tat verantwortlich, war nicht mehr gegeben. Zu viele Ungereimtheiten schlichen sich in seine Erzählungen ein.
Versicherungsbetrug als naheliegendstes Motiv
Der Brandstifter von Balsthal muss nun 13 Jahre ins Gefängnis und danach das Land für 15 Jahre verlassen. Das Obergericht bestätigt damit die Schuldsprüche des Amtsgericht Thal-Gäu wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung und qualifizierter Brandstiftung. Allerdings verschärft das Obergericht das Strafmass – bisher waren es lediglich zwölf Jahre Gefängnis gewesen. Das Motiv für die Tat konnte nicht restlos geklärt werden. Vermutlich war Versicherungsbetrug die Absicht hinter dem Verbrechen, da die Räumlichkeiten des ehemaligen Tearooms im Besitz der Familie waren.
(SZ/dl)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.