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Artistic Swim: Solothurn ist kein regionales Leistungszentrum mehr

Schwimmsport

Artistic Swim: Solothurn ist kein regionales Leistungszentrum mehr

12.07.2024, 19:04 Uhr
· Online seit 12.07.2024, 12:00 Uhr
In den letzten Jahren war Solothurn eines von acht regionalen Leistungszentren im Artistic Swim (Synchronschwimmen) in der Schweiz. Dieses Label verliert «Swim Regio Solothurn» nun, weil der Verein gewisse Anforderungen nicht mehr erfüllen kann.
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Es gäbe ganz klare Vorgaben vom Verband «Swiss Aquatics» zur Qualität des Trainings, die man als Leistungszentrum erfüllen müsse, sagt Daniela Torre, die Präsidentin von «Swim Regio Solothurn». Dafür bekomme man als Leistungszentrum Geld in Form von Subventionen, sagt sie weiter.

Professionelles Umfeld und gutes Trainingsangebot

Artistic Swim Solothurn» war aus verschiedenen Gründen ein solches Leistungszentrum: Man hatte hier in den letzten Jahren immer Schwimmerinnen, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen konnten. Es habe in Solothurn auch ein professionelles Umfeld mit einer speziell angestellten Trainerin gegeben und ein gutes Trainingsangebot aufgrund der Sportklassen an der Schule, sagt Daniela Torre.

Kein Leistungszentrum mehr, weil Kriterien nicht erfüllt sind

Ab dem kommenden August ist Solothurn nun aber kein Leistungszentrum mehr. Grund dafür ist die schärfere Umsetzung der nötigen Kriterien durch «Swiss Aquatics». Diese verlangen zum Beispiel 40 Lizenzen im Nachwuchsleistungssport – in Solothurn hat man aktuell nur 36.

Dazu könne man auch die geforderten drei Schwimmerinnen nicht stellen, die pro Jahr für die Juniorinnen-Nationalmannschaft starten müssten, sagt Daniela Torre. «Wir haben Schwimmerinnen, die das Niveau für die Nationalmannschaft haben, die aber nicht in die Nationalmannschaft möchten, weil der zeitliche und finanzielle Mehraufwand zu gross ist.»

Kritische Grösse des Vereins

Man habe in Solothurn eine kritische Grösse des Vereins. Man sei etwas zu klein, um alle Vorgaben des Verbands dauerhaft erfüllen zu können, sagt Daniela Torre. Sie selber teile die neue, strengere Strategie von «Swiss Aquatics» nicht. «Unsere Sportart ist relativ klein in der Schweiz. Wenn man Erfolg haben möchte, sollte man jedes potenzielle Talent mitnehmen», sagt sie.

Ohne Leistungszentrums-Label verliert «Swim Regio Solothurn» die Subventionen von Swiss Olympic. Auch die Unterstützungsbeiträge des Kantons und vom Swisslos-Sportfonds werden gekürzt. Weil auch die Trainingsangebote ganz allgemein etwas zurückgefahren werden müssen, musste der Verein die speziell dafür angestellte Trainerin entlassen.

Keine Chance mehr auf Einsätze in der Nationalmannschaft

Schwimmerinnen von Artistic Swim Solothurn, die das nötige Potential für die Nationalmannschaft haben, müssten ab August nach Bern oder nach Basel ins Training, weil es dort noch Leistungszentren gibt. «Es hat sich aber niemand für einen Wechsel entschieden. Die tollen Schullösungen hier in Solothurn oder die leistungsportfreundlichen Lehren, die angefangen wurden, möchte aktuell niemand aufgeben», sagt Daniela Torre.

Dafür dürfen diese Sportlerinnen auch nicht mehr mit und für die Nationalmannschaft starten. «Diese Chance wird diesen Vereinsmitgliedern nun genommen», sagt die Vereinspräsidentin. Leider seien auch Anfragen für eine Kooperation zum Beispiel mit Bern abgelehnt worden.

«Wir akzeptieren den Entscheid von «Swiss Aquatics» natürlich und hegen auch keinen Groll gegen den Verband, auch wenn wir hier in Solothurn eine andere Meinung haben», sagt Daniela Torre abschliessend.

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veröffentlicht: 12. Juli 2024 12:00
aktualisiert: 12. Juli 2024 19:04
Quelle: 32Today

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