Mittelland
Solothurn / Grenchen

Konkurs in Solothurn: Delikatessenladen «pur» gibt auf

Konkurs

Delikatessenladen «pur» in der Solothurner Altstadt muss schliessen

28.06.2024, 17:17 Uhr
· Online seit 28.06.2024, 17:15 Uhr
Er wollte in Solothurn ein Sortiment anbieten, welches es in der Schweiz sonst nirgends gibt. Nun muss Bernhard Studer seinen Delikatessenladen «pur» am Ritterquai schliessen. Er bedauert den Schritt, weiss aber auch, wo die Gründe dafür liegen.
Anzeige

«Wir verbinden Kulinarik mit Nachhaltigkeit. Mehr als 1'200 Produkte von Genuss-Handwerkern näher als 100 km», so beschreibt der Delikatessenladen «pur» am Ritterquai in Solothurn sein Sortiment. Damit ist nun aber Schluss: Der Laden ist Konkurs und hat am Samstag, 29. Juni, zum letzten Mal geöffnet, wie die Solothurner Zeitung schreibt.

Eröffnung vor vier Jahren

Es ist eine schwierige Zeit für den Ladenbesitzer Bernhard Studer. Er muss seinen Laden nach weniger als vier Jahren wieder schliessen. Es tue ihm für die über 150 Lieferanten leid, deren Produkte man sonst im Detailhandel kaum finde, sagt er gegenüber der Zeitung. «Ich wollte für Solothurn etwas Besonderes schaffen.»

«pur» eröffnete im Oktober 2020 in der ehemaligen Säli-Buchhandlung. Angeboten wurden rund 1500 Produkte. Die meisten davon wurden biologisch hergestellt und von Kleinproduzenten aus der Region bezogen. Er wollte mit dem Laden in Solothurn ein Angebot schaffen, welches schweizweit Massstäbe setzte, sagt Studer.

Verändertes Marktumfeld sorgte für weniger Kundschaft

Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Laden sei zunächst sehr günstig gewesen. Es gab in der Solothurner Altstadt kaum einen Laden, welcher ein Lebensmittel-Gesamtangebot angeboten habe. Das Marktumfeld habe sich aber schnell verändert, sagt Bernhard Studer. Im ersten Jahr nach der «pur» Eröffnung hätten zwei andere Geschäfte in der Nähe eröffnet. Damit hätten sie rund 40 Prozent der bereits gewonnenen Kunden wieder verloren.

Weitere Gründe für den schlechten Geschäftsgang sieht Studer bei der fehlenden Laufkundschaft und dem veränderten Kaufverhalten aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Wenn man mehr Geld für Energie und Krankenkasse ausgeben müsse, spare man halt bei den Lebensmitteln, sagt er.

An den letzten beiden Tagen plant Bernhard Studer in seinem Laden nun einen Ausverkauf. Er hofft, dass noch möglichst viele Kunden in den Laden kommen und die Qualität seiner Waren schätzen. «Was nicht weggeht, wird wahrscheinlich für einen Spottpreis an Liquidatoren verscherbelt, welche die Qualität der Produkte nicht zu schätzen wissen».

(SZ)

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 28. Juni 2024 17:15
aktualisiert: 28. Juni 2024 17:17
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch