Mittelland
Solothurn / Grenchen

Lidl will Logistikzentrum in Derendingen und Subingen ausbauen

Verteilzentren

Ausbau in Subingen – hat Lidl von Roggwil die Schnauze voll?

· Online seit 03.07.2024, 11:50 Uhr
Lidl hat grosse Pläne für ein Logistikzentrum im Wasseramt. Neben der bestehenden Halle in Derendingen soll eine weitere in Richtung Subingen entstehen. Und das, obwohl im nahen Roggwil ebenfalls ein Verteilzentrum geplant ist. Wie geht das zusammen?
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Seit langem ist bekannt, das Lidl in Roggwil auf dem ehemaligen Gugelmann-Areal ein Verteilzentrum bauen möchte. Der Widerstand ist allerdings beträchtlich. In der Gemeinde Roggwil selbst gab es Bedenken, und auch die umliegenden Gemeinden und sogar Kantone machen sich Sorgen wegen des zusätzlichen Lastwagenverkehrs durch die Dörfer, der entsteht, weil Roggwil nicht an der Autobahn liegt.

Lidl hat sich mit dem Bauvorhaben bisher durch alle juristischen Instanzen durchgesetzt, dabei ging jedoch viel Zeit verloren – und das Warten geht weiter. Die beiden Aargauer Gemeinden Murgenthal und Rothrist sind mit ihrem Bedenken bezüglich des Lastwagenverkehrs vor Bundesgericht gezogen.

Auf dem Areal des ehemaligen Raubtierparks

Mit der Anpassung des Richtplans im Kanton Solothurn wurde nun bekannt, dass Lidl auch im nahem Derendingen und Subingen den Bau eines Verteilzentrums vorantreiben kann. Bereits 2020 hat Lidl die bestehende Logistikhalle auf dem Wissensteinfeld in Derendingen von Global Warehouse (Conforama, Lipo) übernommen. Diese soll nun Richtung Fadacker in Subingen um eine weitere Halle erweitert werden. Auf dem Areal war früher der Raubtierpark von René Strickler beheimatet.

Was bedeutet der Ausbau in Subingen für das geplante Verteilzentrum in Roggwil?

Will Lidl wegen der Verzögerungen in Roggwil auf den alternativen Standort im Wasseramt ausweichen und das Projekt in Roggwil beerdigen? Nein, sagt Lidl gegenüber der «Berner Zeitung». Es braucht offenbar beide Standorte, um den vorgesehenen Ausbau von bis zu zehn Lidl-Filialen jährlich zu realisieren. Von Derendingen und Subingen aus sollen so weitere rund 50 Filialen im Mittelland beliefert werden.

Offen bleibt zurzeit die Frage, ob mit dem Ausbau im Wasseramt die Verzögerung in Roggwil kompensiert werden soll. Denn der Kanton Solothurn macht mit der Anpassung des Richtplans den Weg für Lidl frei – eine Realisierung in Subingen scheint schneller machbar als im benachbarten bernischen Roggwil.

Kritik von VCS und Grünen am Projekt im Wasseramt

Doch auch im Kanton Solothurn gibt es nach der Anpassung des Richtplans kritische Stimmen. Der VCS und die Grüne Partei bemängeln, dass in Derendingen und Subingen kein direkter Autobahnanschluss besteht und es zu beträchtlichem Mehrverkehr durch Wohngebiete in Derendingen, Subingen, Oekingen und Kriegstetten käme. Die nächsten Autobahnanschlüsse liegen in Zuchwil und Kriegstetten.

Ebenfalls besteht kein direkte Gleisbanbindung für Lieferungen aus dem Ausland. Die Grünen verlangen zudem, dass geprüft wird, ob mit Auszonungen betroffene Fruchtfolgeflächen der Landwirtschaft kompensiert werden können. Der VCS fordert von Lidl zusätzlich, das möglichst viele Mitarbeitende nicht mit dem privaten Auto zur Arbeit fahren.

Verkehrssituation in Subingen bereits jetzt angespannt

In Subingen gab die Verkehrssituation in letzter Zeit bereits ohne Verteilzentrum viel zu reden. Es ging um geschlossene Bahnschranken wegen den Ausbauplänen der SBB, Mehrverkehr durch den Ausbau der A1 und die Astra-Bridge und zusätzliche Baustellen auf den KantonsstrassenMittlerweile hat sich sogar die Solothurner Kantonsregierung eingeschalten.

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veröffentlicht: 3. Juli 2024 11:50
aktualisiert: 3. Juli 2024 11:50
Quelle: 32Today

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