Die Fussball-Nati begeistert an der EM in Deutschland die Schweizer Fans. Davon profitiert unter anderem auch das grösste Solothurner Public Viewing «Beach Style». Noch nie gab es einen so grossen Run auf die Tickets. Ein Interview mit Jonas Oesch vom Organisationskomitee.
Jonas Oesch, die Tickets fürs Viertelfinale gegen England, wurden am Montagabend aufgeschaltet. Was ist dann passiert?
Alle haben darauf gewartet. Die 1800 Tickets waren innerhalb von 7 Minuten ausverkauft. Wir wurden regelrecht überrannt. Solothurn freut sich auf dieses Viertelfinale und wir natürlich auch. Je nach Wetter werden wir am Samstag vor Ort nochmals zwischen 100 und 300 Tickets an der Kasse verkaufen können. Deshalb verfolgen wir den Wetterbericht aktuell sehr genau.
Wie komme ich an die letzten Tickets?
Wir öffnen das Gelände und die Kasse zwei Stunden vor dem Spielstart, also um 16 Uhr. Bisher sind die Fans aber jeweils schon eine Stunde früher vor dem Eingang Schlange gestanden. Man muss am Samstag also sicher früh genug da sein, wenn man noch ein Ticket fürs «Beach Style» ergattern möchte. (Update: Aufgrund des schlechten Wetters wird es keine Tickets mehr an der Abendkasse geben)
Letzten Samstag konnte die Übertragung wegen der Sturmwarnung nicht im Beach Style stattfinden. Wie habt ihr das gemacht?
Wir haben am Tag zuvor entschieden, die Übertragung ins Sportzentrum CIS zu verlegen. Es war die einzige Halle, die für uns noch zu haben war. Wir mussten bereits im 2021 für den Match der Schweiz gegen Frankreich zügeln. Wir wollten wegen der Unwetterwarnung kein Risiko eingehen und haben es deshalb wieder so gemacht. Es wurde in der Halle zwar ziemlich warm mit rund 2500 Personen, dennoch war das Feedback positiv. Der Aufwand für uns war jedoch enorm.
Wie seid ihr generell zufrieden mit der Auslastung bisher?
Der Vorteil in der Schweiz ist, dass es relativ viele Bevölkerungsgruppen aus verschiedenen Ländern gibt. Deshalb sind beispielsweise die Spiele der Türkei, Kroatien, Portugal und Deutschland auch ziemlich gut besucht. Leider ist jetzt Italien aus dem Turnier ausgeschieden, auch da hatten wir jeweils viele Fans bei uns zu Gast. Entscheidend sind aber ganz klar die Spiele der Schweiz. Damit machen wir mit Abstand am meisten Umsatz. Wir haben im Budget mit dem Achtelfinale gerechnet, darum können wir jetzt sagen, dass wir am Ende sicher schwarze Zahlen schreiben werden.
Die Tickets für die Spiele der Schweiz sind doppelt so teuer. Wie kommt das bei den Gästen an?
Mit den Schweizer Spielen finanzieren wir den Event. Wir haben über 300'000 Franken in die ganze Anlage investiert, darum mussten wir die Preise gegen oben anpassen. Würden wir auch für die anderen Spiele so viel verlangen, wäre die Arena leer. In einem Kino bezahlt man ja auch gegen 20 Franken für einen Eintritt. Das Feedback ist deshalb auch hier durchaus positiv, wenn die Leute sehen, was wir alles aufgebaut haben. Kinder bis zwölf Jahre bezahlen übrigens keinen Eintritt. Die meisten Fans mit kleinen Kindern bevorzugen aber etwas ruhigere Orte, um den Match zu schauen.
Zur Stimmung: Wird es England-Fans haben am Samstag?
Eher nein. Ein England-Match ist bei uns generell nicht gut besucht. Die grosse Masse wird rot-weiss sein. In den vordersten Reihen riskiert man zwar eine Bierdusche, deshalb hat sich aber noch niemand beklagt. Wir hoffen natürlich, dass es die Schweiz bis ins Finale schafft. Wir sind sehr positiv und denken, dass es die Schweiz noch weit bringen wird an diesem Turnier.
Die Fussball-Emotionen im Beach Style im Video:
Quelle: Tele M1
Du hast kein Ticket und willst den Match trotzdem in guter Gesellschaft schauen?
Hier gibt es unsere Übersicht zu den Public Viewings im Mittelland.
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