Sport
EHC Olten

EHC Olten: Erneut über eine Million Franken Verlust

Tiefrote Zahlen

Der EHC Olten macht erneut über eine Million Franken Verlust

17.09.2024, 21:05 Uhr
· Online seit 17.09.2024, 13:54 Uhr
Dieses Jahr beträgt der Verlust 1,043 Millionen Franken. Letztes Jahr war es ein Defizit von 1,2 Millionen. Woher die tiefroten Zahlen kommen und was das für die Zukunft bedeutet, erfährst du hier.
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Vor rund einem Jahr sagte der Verwaltungsratspräsident des EHC Olten, Marc Thommen, zum Defizit: «Es haben sich wieder ein paar Verrückte gefunden, die das bezahlt haben. In Zukunft darf das aber nicht mehr passieren.»

Nun, es ist trotzdem wieder passiert. Diesmal ist das Defizit zwar minim kleiner, doch mit über einer Million Franken sind die Zahlen immer noch tiefrot. Hätte der EHC Olten nicht seine «paar Verrückten», die einspringen, wäre im Kleinholz wohl schon lange Feierabend. Die «Verrückten», das sind der Verwaltungsrat und ihm nahestehende Personen, wie das «Oltner Tagblatt» weiss. Die Gründe für das Defizit sind vielfältig.

Sponsoren sind weniger grosszügig

Ins Gewicht fallen dürfte beispielsweise der Rückzieher des Sponsors «Swiss Prime Site». Die Immobiliengesellschaft hat ihren Hauptsitz von Olten nach Zug verlegt. Aber auch sonst sind die Einnahmen aus dem Sponsoring rückläufig. «Die Leute sind nicht mehr so positiv eingestellt wie sie eigentlich sein könnten. Die Firmen setzen ihr Hauptaugenmerk lieber auf die Kostenoptimierung», so Geschäftsführer Daniel Leuenberger gegenüber dem «Oltner Tagblatt».

Dass die Swiss League stehend K.O. ist, ist kein Geheimnis. Daran ändert sich auch nach dem Namensdeal und der Übertragungsrechte für «Sky» nichts. Von «Kinder-Fernsehen» für ein Butterbrot war die Rede.

Sparen bei Mannschaft und Geschäftsstelle

Dass sich der EHC Olten trotz der angespannten Finanzen vier ausländische Spieler leistete, kann man dem Club im Nachhinein ankreiden. Wären sie Meister geworden, sähe dies wohl anders aus. Hinzu kommt die Freistellung von Trainer Lars Leuenberger, den man wegen des laufenden Vertrags auszahlen musste. Eher unerwartet waren dagegen wohl die Kosten für die hohe Polizeipräsenz an zwei Heimspielen gegen La Chaux-de-Fonds und Basel.

Zugutehalten muss man den Verantwortlichen beim EHC Olten, dass auf der Kostenseite bereits gespart wurde. Die Lohnkosten für die Mannschaft betrugen früher 3,5 Millionen Franken; letzte Saison waren es noch 3,2 Millionen und in der laufenden Saison sollen es nur noch 2,8 Millionen sein. Auch auf der Geschäftsstelle wird beim Personal gespart. Das Gesamtbudget für das laufende Geschäftsjahr beträgt 5,210 Millionen Franken. Der EHC Olten tut also gezwungenermassen das, was er bei seinen Sponsoren bedauert – er spart.

Soll man sich das Aufstiegsgesuch leisten?

Was das sportlich in der gebeutelten Swiss League bedeutet, wird sich erst noch zeigen. Das  erklärte Ziel ist, eine der Top-Vier Mannschaften zu sein. Heiss diskutiert wird aktuell die Frage, ob der EHC Olten ein Aufstiegsgesuch stellen wird.

«Wir müssen uns ganz realistisch fragen: Können wir einen Aufstieg überhaupt stemmen? Wenn man das Gesuch stellt, dann kostet das den Klub inklusive Gebühr und die Kosten für zwei zusätzliche Ausländer zwischen 150'000 und 200'000 Franken. Und das ohne die Gewissheit, dass wir überhaupt in die Ligaquali kommen. Das müssen wir uns gut überlegen», sagt Marc Thommen gegenüber dem Oltner Tagblatt. Bis Ende Oktober hat der EHC Olten noch Zeit, sein Gesuch bei der National League einzureichen.

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veröffentlicht: 17. September 2024 13:54
aktualisiert: 17. September 2024 21:05
Quelle: 32Today

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