Lange Zeit stand die Umsetzung des neuen Club-Projekts «Druckerei» an der Zuchwilerstrasse in Solothurn unmittelbar zwischen Bahnhof Solothurn und dem Radio 32 und 32Today-Gebäude auf der Kippe. Erst im letzten Moment bekam das gestartete «Crowdfunding» noch einen unerwarteten Boost, sodass die Finanzierung gesichert war. «Das hat uns natürlich sehr geholfen, denn so konnten wir einen Grossteil der Materialkosten für den Umbau stemmen», sagt Daniel Wagmann.
Umbau fast fertig
Er war von Beginn an als Mitglied und Mitinitiator der «Druckerei» mit dabei und hat den bisherigen Prozess komplett mitverfolgt. Jetzt, rund zwei Monate vor der Eröffnung, liegt der Umbau in den letzten Zügen: «Momentan läuft echt viel auf der Baustelle. Wände werden gestrichen, die letzten Elektroinstallationen werden angebracht und ein grosser Toilettencontainer wurde aufgestellt.»
Auf der Baustelle herrsche Hochbetrieb und im Grunde wäre 24 Stunden am Tag jemand vor Ort. Man liege aber im Grossen und Ganzen im Zeitplan. Wagmann ist optimistisch, dass man das erklärte Ziel, die Eröffnung am 1. November, einhalten werde. Man habe sich erst letzte Woche in einer Sitzung darauf geeinigt, dass man an diesem Datum festhalten wolle und nun noch einmal «richtig durchzieht».
Im November geht es los
Zur Eröffnung am 1. November geht es auf dem «main floor» los mit den Chart-Hits aus den 2000ern. Auf dem zweiten «floor» wartet klassische House-Musik auf die dann möglichen 450 Besuchenden. Eine leicht reduzierte Zahl im Vergleich zur ersten Planung, die eine Maximalkapazität von 600 Personen möglich machen sollte. «Das hat mit Sicherheitsauflagen zu tun. Wir wollen allen ein möglichst sicheres Club-Erlebnis bieten», sagt Wagmann. Deshalb hat man die Kapazität verringert.
Auszeichnen soll die «Druckerei», dass es kein Nischenclub sein möchte. Es werde nicht nur Techno gespielt, sondern ein breites Repertoire. Von klassischer Disco, über HipHop, Italo-Hits bis hin zu Schlager soll für jede und jeden etwas dabei sein. Man wolle ein breites Publikum ansprechen, meint Wagmann.
Gute Kontakte ins Kofmehl
Dazu sei man auch mit der «Konkurrenz», dem «Kofmehl», in Kontakt: «Letztlich bringt es ja nichts, wenn wir uns in einer relativ kleinen Stadt wie Solothurn gegenseitig die Kundschaft wegnehmen. Natürlich sprechen wir uns mit dem Kofmehl ab und der Austausch funktioniert auch hervorragend.» Auch dieser Austausch gehöre dazu, wenn man ein möglichst breites Angebot für die Party- und Konzertfans in der Region anbieten wolle.
Ausgelegt ist das «Projekt Druckerei» zunächst einmal für knapp zwei Jahre bis 2026. Wie es dann weitergeht, das müsse man abwarten, sagt Wagmann. Bis dahin jedoch wolle man den Leuten ein besonderes Erlebnis und Flair in der Location am Bahnhof bieten: «Das Gebäude stammt aus den brutalistischen 1940ern. Diesen Brutalismus aus Beton und roher, industrieller Einfachheit wollen wir beibehalten.»
Dass man diesem Ziel nun einen Schritt näher gekommen sei, verdanke man einer breiten Front an Unterstützenden: «Ohne unsere Sponsorinnen und Sponsoren, die vielen freiwilligen Helfenden, aber auch diejenigen, die uns mit dem Crowdfunding unterstützt haben, wäre das alles nicht realisierbar gewesen», betont Wagmann.
Tickets schon erhältlich
Du hast Lust bekommen dir die ganze Sache mal aus der Nähe anzusehen? Der Vorverkauf für die Eröffnung am Wochenende vom 1. und 2. November läuft bereits. Tickets bekommst du hier.
Und das Kofmehl?
Im Kofmehl sieht man die neue «Konkurrenz gelassen. Geschäftsleiter Pipo Kofmehl, der übrigens rein zufällig genau so heisst, wie das Geschäft, das er führt, betont: «Der Austausch ist bislang sehr gut und wir kennen uns ja schon von früheren, gemeinsamen Projekten. Konkurrenz belebt das Geschäft und in erster Linie ist es ja cool für die Stadt Solothurn, dass es ein weiteres, cooles kulturelles Angebot gibt. Das hat die Stadt dringend nötig und auch verdient.» Ob es genügend Leute für zwei derartige Veranstaltungsorte in der Region gäbe, würde sich zeigen. Aber die Erfahrung zeige, dass es schon laufe, wenn man vernünftig miteinander kommunizieren und sich absprechen würde.
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